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Selbstmord-Anschlag zum Opferfest

26. Oktober 2012

Ein Selbstmord-Attentäter hat in einer Moschee in Afghanistan mindestens 40 Menschen getötet. Nach dem Gebet zu Beginn des islamischen Opferfestes sprengte sich der Mann in die Luft.

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Nach Selbstmordanschlag in Maimana steht ein Krankenwagen (Foto: Reuters)
Afghanistan Selbstmordanschlag in Maimana KrakenwagenBild: Reuters

"Wir hatten gerade das Gebet beendet, gratulierten uns gegenseitig und umarmten uns", beschreibt der Vize-Gouverneur der Provinz Farjab den Moment vor dem Anschlag in der nordafghanischen Stadt Maimana. Doch dann habe es plötzlich eine Explosion gegeben, alles sei "voller Staub und Rauch" gewesen.

Sicherheitskräfte waren das Ziel

Der Attentäter hatte sich nach Behördenangaben als Polizist getarnt und in der Menge in die Luft gesprengt. Die meisten Todesopfer fanden sich demnach unter afghanischern Sicherheitskräften, die anderen waren Zivilisten, unter ihnen fünf Kinder. 50 Menschen, darunter auch der Provinzchef der Polizei, Abdul Chalik Aksai, sind verletzt. Der Gouverneur, der sich ebenfalls in der Moschee von Maimana befand, blieb verschont, berichtete der Gouverneur-Sprecher weiter.

Der Norden Afghanistans, in dem auch Einheiten der Bundeswehr stationiert sind, gilt als relativ ruhig. Zuletzt hatte die Gewalt aber landesweit wieder zugenommen. Zu den Anschlägen, die sich auch oft gegen die internationalen Truppen richten, bekennen sich meist die radikal-islamischen Taliban.

Karte von Afghanistan mit der Region Farjab und der Stadt Maimana (Grafik: DW)
Im Norden Afghanistans sprengte sich der Attentäter in die Luft

Karsai fordert friedliches Opferfest

Das muslimische Fest begann am Freitag und dauert vier Tage. Anlässlich der Feierlichkeiten hatte Präsident Hamid Karsai in der Hauptstadt Kabul die Aufständischen der Taliban aufgefordert: "Stoppt die Zerstörung unserer Moscheen, Krankenhäuser und Schulen."

Die Bundesregierung sprach von einem "barabarischen Akt": "Das ist eine Grausamkeit, die durch nichts zu rechtfertigen ist", sagte Außenminister Guido Westerwelle in Berlin.

li/haz/rb (afp, dapd, rtr)