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Politik

Schäuble vergleicht Schulz mit Trump

10. Februar 2017

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz angegriffen. Politiker sollten nicht so reden wie der frühere Präsident des Europaparlaments, kritisiert der CDU-Politiker.

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Deutschland Wolfgang Schäuble
Bild: picture-alliance/NurPhoto/E. Contin

"Wenn Schulz seine Unterstützer 'Make Europe great again' rufen lässt, dann ist das fast wortwörtlich wie US-Präsident Donald Trump", sagte Schäuble dem Magazin "Spiegel". Die Art, wie Schulz eine vermeintliche Spaltung der Gesellschaft beschwöre, folge der postfaktischen Methode des US-Wahlkampfs. Es würde Schulz gut tun, wenn er "mal ein bisschen nachdenken" würde statt auf "Dampfplauderei" zu setzen, so Schäuble.

Ist Schulz unglaubwürdig?

"In einer Zeit, in der weltweit die Versuchung durch den Populismus zugenommen hat, dürfen Politiker nicht so reden wie Herr Schulz", meinte der CDU-Minister. Der SPD-Kanzlerkandidat sei auch kein glaubwürdiger Kämpfer gegen das so genannte Establishment: "Herr Schulz ist doch kein 'Underdog', der irgendwo aus dem Wald kommt", gab Schäuble zu bedenken. "Der Mann saß jahrzehntelang im Europäischen Parlament, zuletzt als Präsident. Wenn das kein Establishment ist, was denn dann?"

Schäuble fügte hinzu, es würde dem SPD-Kanzlerkandidaten gut tun, wenn er "mal ein bisschen nachdenken" würde. Er rede Deutschland in einer Art und Weise schlecht, wie es niemand tun dürfe, der Kanzler werden wolle. Dabei gehe es dem Land und den Deutschen so gut wie lange nicht. "In einer Zeit, in der weltweit die Versuchung durch den Populismus zugenommen hat, dürfen Politiker nicht so reden wie Herr Schulz", forderte Schäuble.

Der Schulz-Effekt

Seit Schulz' Nominierung als Kanzlerkandidat Ende Januar hat die SPD bundesweit in Umfragen erheblich an Zustimmung gewonnen. Mitunter liegt sie knapp vor der regierenden Union. Beobachter sehen in dem früheren Europapolitiker ein Gegenmodell zu Kanzlerin Angela Merkel und dem Bedürfnis vieler Wähler nach einer Alternative.

uh/hf (dpa, Spiegel)