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Aufblasen von ISS-Modul scheitert

Fabian Schmidt27. Mai 2016

Die NASA installiert einen aufblasbaren Wohnraum an der Internationalen Raumstation. Das Experiment soll zeigen, ob Textilien kosmische Strahlung abschirmen können. Derzeit macht das Modul allerdings noch Probleme.

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ISS Bigelow Expandable Activity Module Entwurf (Foto: Bigelow Aerospace)
So soll es aussehen, wenn es fertig ist: Das BEAM Modul als Wohn-ZeltBild: Bigelow Aerospace

Am Donnerstag lief es für das NASA-Experiment Bigelow Expandable Activity Module (BEAM) nicht ganz rund: Ein Versuch, erstmals einen aufblasbaren Raum an der Internationalen Raumstation (ISS) auf seine volle Größe auszudehnen, schlug fehl. Obwohl die Astronauten den Druck in den Luftkammern des Gebildes erhöhten, wurde das Modul nicht größer. In den kommenden Tagen hoffen NASA und der Hersteller Bigelow-Aerospace allerdings, das Problem lösen zu können.

Die Idee hinter BEAM ist einfach: In Raumstationen wie der ISS oder vielleicht später auch auf Forschungsstationen - etwa auf dem Mond - brauchen Astronauten viel Platz. Bisher wurden solche Wohn-Module als Ganzes ins Weltall befördert. Das erfordert große Raketen und Raumschiffe mit entsprechenden Ladekapazitäten. Mit aufblasbaren Zelten aus speziellen hochfesten Textilien könnte man dagegen viel Platz und Gewicht beim Raumtransport sparen.

ISS Installation des Bigelow Expandable Activity Module (Foto: NASA)
Am 16. April haben Astronauten von Bord der ISS mit dem Roboterarm das Modul angedockt.Bild: NASA

Zweijährige Testphase

Das BEAM-Modul für die ISS ist als Prototyp noch relativ klein. Einmal aufgeblasen soll die zylinderförmige Blase 3,9 Meter lang sein und einen Durchmesser von 3,2 Metern haben. Das Modul wurde am 8. April mit einer Space-X Dragon Kapsel zur ISS befördert und am 16. April mit Hilfe des kanadischen Roboterarms angedockt.

Obwohl BEAM als Wohnmodul gedacht ist, werden sich in der zweijährigen Testphase noch keine Astronauten dauerhaft in dem Zelt aufhalten. Zunächst wird der Raum mit Sensoren und Messgeräten bestückt, um herauszufinden, wie gut die Spezialtextilien die kosmische Strahlung und den permanenten Teilchenbeschuss aus dem Weltall verkraften und abschirmen. Erst wenn die Forscher sicher sind, dass die Strahlenbelastung in dem Modul nicht höher ist als in anderen Teilen der ISS will man Astronauten auch langfristig in solche Module lassen.

fs/jh/dpa