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Schwere Zeiten für die UNO

25. August 2003

Der neue UN-Sondergesandte in Irak, Ramiro Lopes da Silva, hat vor weiteren Anschlägen gewarnt. Unterdessen versucht die UNO, in ihren provisorischen Quartieren ihre Arbeit wieder aufzunehmen. So gut es eben geht.

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Trotz Anschlags: Die UNO-Arbeit im Irak geht weiterBild: AP

Ein Anschlag wie der am vergangenen Dienstag (19.8.2003) auf das UN-Hauptquartier in Bagdad könne sich jederzeit und an jedem Ort wiederholen, sagte da Silva am Samstag (23.8.2003) in der irakischen Hauptstadt. "Wir bleiben weiterhin ein einfaches Ziel." Dennoch werde die UNO weiterhin im Dienst der irakischen Bevölkerung stehen. Es komme nun darauf an, die Gebäude so zu sichern, dass sie einerseits besser geschützt seien, andererseits aber weiterhin für diejenigen zugänglich, die Hilfe benötigten.

UNO in Zelten und Containern

Neben den Trümmern ihres zerstörten Hauptquartiers hat die UNO in provisorischen Quartieren wieder ihre Arbeit aufgenommen. "Wir sind zurückgekommen, um beim Wiederaufbau zu helfen", erklärte Kevin Kennedy vom UNO-Büro für die Koordination von Humanitären Angelegenheiten (OCHA), der bereits am Freitag (22.8.2003) eingetroffen war. "Man kann das Ausmaß der Zerstörung kaum glauben. Man muss es sehen." Die Arbeit sei sehr schwierig, da viele Daten verloren gegangen seien, erklärte ein weiterer OCHA-Mitarbeiter. "Wir versuchen Festplatten sicherzustellen und Laptops zu reparieren." Keine leichte Aufgabe für den neuen UN-Sonderbeauftragten und sein Team.

Wer ist Ramiro Lopes da Silva?

Ramiro Lopes da Silva wurde von UN-Generalsekretär Kofi Annan zum Interims-Sondergesandten ernannt, nachdem der bisherige Amtsinhaber Sergio Vieira de Mello bei dem Attentat getötet worden war. da Silva blickt auf 18 Jahre Arbeitmit humanitären Hilfsorganisationen der Vereinten Nationen zurück. Der 54-Jährige trat im Juli vergangenen Jahres sein Amt als UN-Koordinator für humanitäre Hilfe im Irak in Bagdad an. In Bagdad war Lopes da Silva für die Durchsetzung des Programmes Öl für Nahrungsmittel zuständig, das am 21. November 2003 auslaufen wird. Dennoch sind etwa 60 Prozent der Iraker hängen vollständig von dieser Hilfe abhängig.

Der Portugiese leitete als UN-Koordinator bereits von 1996 bis1998 die humanitäre Hilfe in Angola. Während der Afghanistan-Krise war Lopes da Silva in Afghanistan Sonderbeauftragter des Generaldirektors des Welternährungsprogrammes (WFP). Er war für die humanitäre Hilfe nach dem Sturz des Taliban-Regimes in Afghanistan verantwortlich. Vor seiner Versetzung nach Bagdad leitete er die Transport- und Logistikabteilung des WFP in Rom. Lopes da Silva ist verheiratet und hat drei Kinder. (arn)