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Schweizer Sonnenflieger in China gestartet

30. Mai 2015

Der Schweizer Sonnenflieger "Solar Impulse 2" ist in China zum Pazifik-Überflug gestartet. Es ist die längste Strecke, die je ein Solarflugzeug geflogen ist - und die gefährlichste Etappe der geplanten Weltumrundung.

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Solar Impulse 2 in China gelandet
Bild: picture-alliance/dpa/Chinafotopress

Es fliegt wieder: Nach fast sechs Wochen Wartezeit hat das Schweizer Flugzeug "Solar Impulse 2" sich auf die Reise über den Pazifik gemacht. Der Abenteurer Andrè Borschberg wartete schon seit fast etwa sechs Wochen in der Stadt Nanjing im Osten des Landes auf gutes Wetter für den langen Flug nach Hawaii. Er startete mit seiner Maschine Sonntagfrüh um 02.45 Uhr Ortszeit. Als der sonnenbetriebene Einsitzer vom Boden abhob, brach das Team am Boden in Jubel aus.

Bertrand Piccard beobachtet zusammen mit Prinz Albert II von Monaco (v. l.) vom Kontrollzentrum in Monaco aus den Start (Foto: AP)
Bertrand Piccard beobachtet zusammen mit Prinz Albert II von Monaco (v. l.) vom Kontrollzentrum in Monaco aus den StartBild: picture-alliance/dpa/AP Photo/Lionel Cironneau

Der Flug über den Pazifik ist mit geplanten sechs Tagen und 8172 Kilometern die längste und gefährlichste Etappe auf der Weltumrundung des Flugzeugs, das allein von Sonnenenergie betrieben wird. Nie zuvor ist ein Solarflugzeug so weit an einem Stück geflogen. Die vorherigen Etappen der Reise hatten nie länger als 20 Stunden gedauert - und nun sind es 130. "Ich drücke meine Daumen und hoffe, dass mir die Pazifiküberquerung gelingt", sagte Borschenberg, kurz bevor er in sein Flugzeug einstieg.

"Ich werde jeden Tag höher steigen", berichtete Borschberg der Deutschen Presse-Agentur. Er wird während des Fluges mit extremen Temperaturen zu tun haben und kaum zum Schlafen kommen - maximal 20 Minuten am Stück. Mit Yogatechniken und Gymnastik im Liegen will sich der 62-Jährige in dem kleinen Cockpit fit und wach halten.

Borschberg und der Luftfahrtpionier Bertrand Piccard wollen mit dem Projekt die Möglichkeiten der umweltfreundlichen Solarkraft aufzeigen. "Wir wollen jeden anspornen, die Technologie für einfache Lösungen zu nutzen, um das Probleme anzugehen, das wir unseren Planeten ausplündern, indem wir mehr Energie verbrauchen als die Welt zur Verfügung stellen kann", sagte Borschberg.

Die Solar Impulse 2 vor dem Start (Foto: AFP)
Die Solar Impulse 2 vor dem StartBild: Getty Images/AFP/J.Eisele

Auf den zwölf Etappen ihrer Weltreise wechseln sich die Piloten im Cockpit ab. Die nächste Etappe von Hawaii an die amerikanische Westküste soll dann Piccard übernehmen.

Das Projekt war mehr als zwölf Jahre geplant worden. Der Flug begann am 9. März in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die Maschine soll zum Ende hin auch den Atlantik überqueren. Angetrieben wird das einsitzige Karbonfaser-Flugzeug von vier Elektromotoren. Mehr als 17.000 Solarzellen gewinnen aus dem Sonnenlicht die erforderliche Energie ab. Die Zellen sitzen auf den Flügeln mit einer Spannweite von 72 Metern - das ist mehr als bei einem Jumbojet. Gespeichert wird die Solarenergie in Lithium-Batterien.

stu/pab (afp, dpa)