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Gesellschaft

Schriftsteller Per Olov Enquist ist tot

26. April 2020

Der Autor des "Besuchs des Leibarztes" gilt als einer der großen Namen der skandinavischen Belletristik. Nun ist der schwedische Schriftsteller Per Olov Enquist im Alter von 85 Jahren gestorben.

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Per Olov Enquist schwedischer Autor
Bild: AFP/S. Andersson

Per Olov Enquist ist am späten Samstagabend nach längerer Krankheit friedlich eingeschlafen. Das bestätigte die Familie des Autoren den schwedischen Medien. "P.O. Enquist ist tot. Danke für fantastische Leseerlebnisse, kluge Gedanken und inspirierende Debattenbeiträge", schrieb die schwedische Außenministerin Ann Linde auf Twitter. 

Der am 23. September 1934 im nordschwedischen Dorf Hjoggböle geborene Enquist zählte mit Werken wie "Ein anderes Leben", "Das Buch von Blanche und Marie" und "Strindberg. Ein Leben" zu den bekanntesten Schriftstellern Schwedens. Häufig nahm er sich historische Ereignisse und Persönlichkeiten zum Ausgangspunkt seiner Arbeiten, für die er mehrmals ausgezeichnet wurde. 

Buchcover: Enquist - Der Besuch des Leibarztes
"Der Besuch des Leibarztes" zählte zu Enquists größten Erfolgen

 

Besonders der "Besuch des Leibarztes" über den am dänischen Hof angestellten deutschen Arzt und Aufklärer Johann Friedrich Struensee wurde zum schwedischen Standardwerk und zu einem internationalen Bestseller. Dafür erhielt Enquist unter anderem im Jahr 2002 den Deutschen Bücherpreis für Internationale Belletristik sowie den renommierten August-Preis, die wichtigste literarische Auszeichnung seines Heimatlandes. Den August-Preis bekam er später nochmals für seine 2009 erschienene Autobiografie "Ein anderes Leben", in der er unter anderem seinen Kampf gegen den Alkoholismus schilderte.

"Der Einfluss, den P.O. Enquist seit den 1960ern auf das schwedische Kulturleben hatte, kann nicht überschätzt werden. Er war ein sozial engagierter Dichter, der ganze Generationen von Schriftstellern beeinflusste. Unvorstellbar, dass er verschwunden ist", schrieb Björn Wiman, Kulturchef der schwedischen Zeitung "Dagens Nyheter".

mir/ww (afp, dpa, Dagens Nyheter)