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Schule immer noch nicht selbstverständlich

15. Juli 2016

Laut eine Studie der Unesco konnten in den vergangenen Jahren zwar immer mehr Kinder und Jugendliche eine Schule besuchen. Doch dieser Fortschritt hat sich erkennbar verlangsamt, kritisieren die Autoren.

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Schulklasse in Nairobi (Foto: dpa)
In Ländern südlich der Sahara wird Mädchen der Zugang zu Bildung besonders häufig verwehrtBild: picture-alliance/Photoshot

Laut der Unesco-Studie gehen immer noch weltweit 263 Millionen Kinder und Jugendliche nicht zur Schule. Das sind zwar deutlich weniger als noch im Jahr 2000 - damals waren es rund 375 Millionen. Aber seit 2007 habe sich dieser Fortschritt verlangsamt, erklärten die Autoren. Die jüngsten Daten für die Studie wurden für das Jahr 2014 erhoben.

Allein 142 Millionen Jugendliche im oberen Sekundarschulalter, also zwischen 15 und 17 Jahren, bleibe der Schulbesuch verwehrt, erklärte die UN-Kulturorganisation bei der Vorstellung ihres Berichts in Bonn. Grund sei unter anderem, dass es in vielen Ländern keine Schulpflicht für diese Altersgruppe gibt. Den Jugendlichen bleibe deshalb gar nichts anderes übrig, als zu arbeiten.

Mädchen werden benachteiligt

Die meisten Kinder ohne Zugang zu Schulbildung gibt es in afrikanischen Ländern südlich der Sahara. Dort können laut Unesco mehr als ein Fünftel (21 Prozent) der sechs- bis elfjährigen Kinder und ein Drittel der zwölf- bis 14-jährigen Kinder keine Schule besuchen. Bei Jugendlichen von 15 bis 17 Jahren sind es sogar 60 Prozent.

Als Hauptursachen werden Geschlechterungerechtigkeit, der Wohnort und Armut ausgemacht. Neun Millionen Mädchen zwischen sechs und elf Jahren bekämen in dieser Weltregion nie die Chance, Lesen und Schreiben zu lernen. In Südostasien seien rund fünf Millionen Mädchen und zwei Millionen Jungen dauerhaft von Schulbildung ausgeschlossen. Weltweit betrifft dieses Problem 15 Millionen Mädchen - und damit immer noch mehr als Jungen (10 Millionen).

Kriege verhindern Schulbesuch

Mehr als ein Drittel der Kinder im Grundschulalter, die keinen Zugang zu einer Schule haben, leben in Ländern, in denen Krieg herrscht. Die Vereinten Nationen hatten im September 2015 eine Bildungsagenda für die gesamte Staatengemeinschaft verabschiedet. Zu den Zielen zählte, bis 2030 eine gerechte, hochwertige Bildung für alle Menschen sicherzustellen.

uh/mak (dpa, epd)