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Scheinjagd auf die Bayern

22. Januar 2012

Die Rückrunde beginnt mit einem Paukenschlag: Mönchengladbach schlägt die Bayern und die Konkurrenz profitiert: Dortmund und Schalke haben gleichgezogen. Aber Meister wird trotzdem der FC Bayern, meint Olivia Fritz.

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Bayern-Vereinsemblem mit Meisterschale. Montage: DW
Bayern und die MeisterschaleBild: DW

Jetzt geht sie wieder los, die Diskussion um die Bayern. Was für ein miserabler Auftritt – eines Rekordmeisters nicht würdig! So will man die Champions League gewinnen? Und jetzt ist auch noch van Buyten verletzt! Torwart Manuel Neuer wird wieder einmal zu spüren bekommen, was es heißt, die Nummer eins bei der Nummer eins im Land zu sein – und Fehler zu machen. Glücklicherweise ist er damit in guter Gesellschaft. Denn auch Torwartlegende Oliver Kahn ist so manch ein Missgeschick geschehen. Das härtet ab – und das macht noch stärker.

Natürlich freuen sich der Rest der Liga und vor allem alle "Bayern-Hasser" unter den Fans über ein bisschen Spannung in der Meisterschaft. München liegt gleichauf mit Dortmund und Schalke, nur ein Pünktchen entfernt lauert Gladbach. Und trotzdem: Die Bayern sollten die Ruhe bewahren, wenn sich in dieser Woche alternde Fußballlegenden melden und – natürlich gut gemeinte – Ratschläge in Richtung Neuer abgeben oder den ein oder anderen potenziellen Neuzugang bewerben.

FC Bayern kann sich nur selbst schlagen

Denn es gibt überhaupt keinen Grund zur Panik: Den Titel abgegeben haben die Bayern meist nur in den Spielzeiten, denen ein Großereignis wie eine Europa- oder Weltmeisterschaft voranging. Denn naturgemäß war der Großteil des Kaders dort mit den Nationalteams im Einsatz und kam müde zurück. Nun sind die Spieler ausgeruht und müssen diese eine Niederlage eben wegstecken. Das haben sie ja schon in der Hinrunde gut hinbekommen: Nach der Pleite gegen Gladbach folgten zehn Pflichtspielsiege und am Ende der Hinrunde holten sich die Bayern mit 37 Punkten zum 17. Mal die Herbstmeisterschaft. Die führte in der Vergangenheit übrigens auch meistens zum Titel: Laut Statistik in 88 Prozent der Fälle.

Manuel Neuer hat selbst zugegeben, mit seinem Fauxpas gegen Gladbach "die Einladung zur Niederlage" ausgesprochen zu haben. Das war zwar schon die zweite von insgesamt fünf Pleiten, die klar auf Neuers Kappe ging, aber was soll´s?! Abgerechnet wird erst in 16 Spieltagen. Da kann noch eine Menge passieren: Außenseitersiege, Verletzungen, plötzliche sportliche Tiefs bei Stammspielern. Toni Kroos hat es erfrischend nüchtern auf den Punkt gebracht: Ihm sei es doch völlig egal, wenn die Bayern am Ende mit zehn Niederlagen Erster seien. Und genauso einfach ist das.

Autorin: Olivia Fritz
Redaktion: Joscha Weber