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Saudis bieten Huthis Waffenruhe an

8. Mai 2015

Riad lässt die Huthis für Angriffe auf saudisches Territorium büßen und nimmt die Hochburgen der Rebellen unter heftigen Beschuss. Zwar bietet das Königreich eine Feuerpause an, doch die soll erst ab Dienstag gelten.

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Jemen Zerstörung in Saada
Bild: Reuters
Die Feuerpause, die am Dienstag beginnen könnte, soll fünf Tage gelten, wie der saudische Außenminister Abdel al-Dschubair in Paris mitteilte. Die Umsetzung hänge aber letztlich davon ab, ob sich die schiitischen Huthis im Jemen gleichfalls daran hielten, erklärte er. Al-Dschubeir und andere Vertreter der Golfmonarchien hatten in Paris zuvor mit US-Außenminister John Kerry beraten. Kerry sagte, es gebe "Hinweise" darauf, dass die Huthi-Miliz in die Waffenruhe einwilligen werde.

Luftangriffe auf Rebellenhochburgen

Ungeachtet dessen haben Saudi-Arabien und seine Verbündeten Hochburgen der jemenitischen Huthi-Rebellen vor allem in Saada und Aden wieder massiv unter Beschuss genommen. Die Luftangriffe richteten sich gegen zwei Kontrollzentren in Saada im Norden, eine Kommunikationsanlage und eine Landminenfabrik, wie die saudiarabische Nachrichtenagentur SPA meldete. Auch andere Stellungen der schiitischen Aufständischen seien zerstört worden. Bombardiert wurden demnach bereits seit der Nacht Ziele in der Hafenstadt Aden und wieder entlang der Grenze beider Länder.

Ultimatum an die Zivilbevölkerung

Saudische Flugzeuge warfen über Saada Flugblätter mit der Aufforderung ab, die Stadt bis Sonnenuntergang zu verlassen. "Ab 19:00 Uhr (18:00 Uhr MESZ) ist Saada legitimes militärisches Ziel", hieß es im Text der Flublätter. Das Ultimatum löste eine Massenflucht aus, wie Augenzeugen berichteten. Viele Bewohner konnten aber die Stadt nicht verlassen, weil derzeit Treibstoffknappheit herrscht oder weil sie nicht wussten, wohin sie flüchten sollten, wie Betroffene mitteilten.

Unter anderem der Sprecher der arabischen Militärkoalition, Brigadegeneral Ahmed al-Assiri, hatte den Huthi-Milizionären mit einer harten Vergeltung gedroht, nachdem diese von Jemen aus erstmals über die Grenze hinweg bewohnte Gebiete in Saudi-Arabien mit Mörsern beschossen hatten. Die Rebellen würden für die Angriffe auf saudisches Territorium, bei dem mindestens acht Personen getötet wurden, einen "hohen Preis" bezahlen müssen, sie hätten damit "eine rote Linie überschritten". Tage zuvor war bereits von ersten Vorstößen der schiitischen Kämpfer auf saudisches Gebiet berichtet worden.

Russland drängt auf Friedensgespräche

Das von den Saudis geführte Bündnis fliegt seit sechs Wochen Luftangriffe auf die Huthi-Rebellen und mit ihnen verbündete Einheiten des früheren jemenitischen Präsidenten Ali Abdallah Saleh. Die Intervention soll den weiteren Vormarsch der Huthis stoppen und dem nach Saudi-Arabien geflohenen Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi ermöglichen, an die Macht zurückzukehren.

Im eskalierenden Konflikt am Golf sprach sich Russland noch einmal für Friedensgespräche unter Vermittlung der Vereinten Nationen aus. Der Iran wies erneut den Vorwurf zurück, die Huthi-Rebellen mit Waffen zu unterstützen.

cr/SC/sti (APE, afpe, rtr)