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Sauberes Wasser für Somaliland

7. September 2010

Wie ein Deutscher für sauberes Trinkwasser in Somaliland kämpft +++ Warum die Deutschen sich kaum mit ihrer Kolonialvergangenheit auseinandersetzen +++ Wie Migranten in Deutschland sich für ihre Heimatländer engagieren

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Kinder füllen schmutziges Wasser in Trinkflasche (Foto: AP)
Schmutziges Wasser macht vor allem Kinder krankBild: AP

In Somaliland, der abtrünnigen Provinz im Norden von Somalia, ist Wasser ein Luxusgut. Nur die wenigsten kommen in den Genuss, sauberes Wasser zu trinken. Die Menschen sind auf offene Wasserstellen angewiesen, aus denen auch Tiere trinken. Immer wieder breiten sich so Cholera und andere Durchfallerkrankungen aus. Dabei könnten schon einfache Hilfsmittel wie Filter die Infektionsrate verringern. Ein ehemaliger Entwicklungshelfer aus Deutschland setzt sich dafür ein, dass mehr Menschen in Somaliland Zugang zu sauberem Wasser erhalten - und kämpft dabei gegen all die Widrigkeiten in einem Land, in dem so gut wie nichts zu bekommen ist.

Verdrängte Geschichte

Es ist ein dunkles Kapitel der deutschen Geschichte, über das heute kaum noch jemand spricht: die deutsche Kolonialherrschaft. In Afrika besaß das deutsche Reich damals vier Kolonien - im heutigen Tansania, in Togo, Namibia und Kamerun. Auch wenn die Kolonialherrschaft in Afrika eine eher kurze Epoche war - bis zum Ende des Ersten Weltkriegs waren alle Schutzgebiete verloren - war es eine äußerst unrühmliche Zeit, in der die Deutschen vor Grausamkeiten nicht zurückschreckten. Schlimmstes Zeugnis aus dieser Zeit ist der Völkermord an den Herero und Nama im heutigen Namibia, bei dem schätzungsweise 75.000 Menschen ermordet wurden. Nicht nur in Afrika, sondern auch in Deutschland hat die Kolonialzeit bleibende Spuren hinterlassen.

Migranten als Brückenbauer

Bundesbankvorstand Thilo Sarrazin hat jüngst mal wieder zu einem Rundumschlag gegen Ausländer in Deutschland ausgeholt: In seinem neuen Buch bezeichnete er in Deutschland lebende Migranten kurz zusammengefasst als dumm, faul und schlecht integriert. Dass an diesen umstrittenen Thesen wenig dran ist, lässt sich durch zahlreiche Gegenbeispiele belegen. Viele Migranten fühlen sich in Deutschland zuhause, beherrschen die Sprache perfekt und haben gute Jobs. Sie engagieren sich für die deutsche Gesellschaft und fungieren zudem als Brückenbauer zwischen Deutschland und ihren Heimatländern. Wie effektiv das sein kann, hat jetzt auch die deutsche Entwicklungszusammenarbeit entdeckt.

Redaktion: Katrin Ogunsade