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SAP und Telekom verderben den Brei

Rolf Wenkel8. Februar 2002

Eigentlich hatte alles nach einem versöhnlichen Wochenausklang ausgesehen, doch dann kam alles anders: Die Schwergewichte SAP und Telekom zogen den Deutschen Aktienindex nach unten.

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Bonität herabgestuft

Erst hatte sich der DAX gut 30 Punkte ins Plus gearbeitet. Sogar die Unterstützungslinie von 4870 Punkten war nach oben durchbrochen worden. Doch er schloss bei 4835 - ein Minus von 26 Punkten oder 0,6 Prozent. Am Neuen Markt schloss der Nemax 50 Index bei 1.051 - ein Minus von vier Punkten.

Innerhalb einer Stunde hatte der DAX rund 70 Punkte eingebüßt. Auslöser war die amerikanische Rating-Agentur Fitch, die die Bonität der Deutschen Telekom von "stabil" auf "negativ" heruntergestuft hat. Das löste einen Rutsch bei der T-Aktie und Gewinnmitnahmen bei anderen Titeln aus. Die Aktien der Deutschen Telekom verloren 3,2 Prozent auf glatte 15 Euro. Nach Einschätzung vieler Beobachter steht der geplante Kabelnetzverkauf an Liberty Media endgültig vor dem Aus. Für die Deutsche Telekom wären das schlechte Nachrichten, da sie die Finanzspritze von Liberty zum Schuldenabbau benötigt. Zudem verliert die Deutsche Telekom im DAX an Gewicht, wenn die Deutsche Börse AG im Herbst den Index nach Streubesitz neu gewichtet. Der Bonner Konzern verliert dann die Spitzenstellung und sackt auf Rang vier ab. Investoren, die mit ihren Fonds den DAX nachbilden, werden entsprechend umgewichten, heißt es. Aus dem gleichen Grund fielen die Aktien des Schwergewichts SAP um 3,5 Prozent auf 148,99 Euro. Die Papiere werden bei der DAX-Umstellung von Rang vier auf Rang sieben abrutschen.

Dagegen gewannen Papiere des Chipherstellers Infineon 2,3 Prozent. Im Rennen um eine Kooperation mit der südkoreanischen Hynix Semiconductor wird Infineon Presseberichten zufolge mittlerweile als starker Wettbewerber der amerikanischen Micron Technology gehandelt. BMW konnten zwei Prozent zulegen, nachdem der Konzern ein Plus von 18,7 Prozent bei den weltweiten Autoverkäufen gemeldet hat. Das zog auch DaimlerChrysler mit 1,8 Prozent und Volkswagen mit 1,6 Prozent nach oben.

Am Rentenmarkt verlor der Bund-Future 0,2 Prozent auf 107,48 Punkte. Der Rentenmarkt-Index Rex gab um 0,19 Prozent auf 112,72 Zähler nach. Die Umlaufrendite betrug 4,79 Prozent.

Der Kurs des Euro ist am Freitag gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs bei 0,8740 (Donnerstag: 0,8664) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 1,1442 (1,1542) Euro.

Hier die Schlusskurse der 30 deutschen Standardwerte - diese wie auch alle anderen Angaben wie immer ohne Gewähr:

DAX-Werte/ Kurs/ Veränderung

adidas-Salomon 78,80 (+ 0,57)

Allianz 251,51 (+ 1,12)

BASF 42,86 (- 0,05)

Bayer 34,45 (- 0,35)

HypoVereinsbank 32,72 (- 0,18)

BMW 40,86 (+ 0,82)

Commerzbank 18,30 (- 0,06)

DaimlerChrysler 43,14 (+ 0,76)

Degussa 32,27 (+ 0,69)

Deutsche Bank 67,22 (- 1,14)

Deutsche Post 14,97 (+ 0,10)

Deutsche Telekom 15,00 (- 0,50)

E.ON AG 57,80 (- 0,81)

EPCOS 43,70 (- 0,30)

Fresenius Med. Care 66,80 (- 0,45)

Henkel 63,56 (+ 0,30)

Infineon Techno 24,55 (+ 0,55)

Linde 50,60 (+ 0,44)

Lufthansa 16,77 (+ 0,09)

MAN 25,45 (- 0,30)

Metro 38,46 (- 0,69)

MLP 63,00 (+ 0,50)

Münchener Rück 270,50 (+ 2,50)

Preussag 31,90 (- 0,16)

RWE 42,30 (- 0,55)

SAP 148,99 (- 5,41)

Schering 66,40 (+ 1,88)

Siemens 64,34 (- 1,21)

ThyssenKrupp 16,36 (- 0,03)

VW 52,20 (+ 0,81)

Die Referenzkurse der wichtigsten Devisen, ermittelt von der Europäischen Zentralbank: Ein Euro kostete am Freitag 87,40 amerikanische Cent oder 61,83 britische Pence oder 117,46 japanische Yen. Und das 1. Goldfixing in London betrug 305 Dollar und 10 Cent.