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Santos bei Präsidentenwahl in Führung

31. Mai 2010

In Kolumbien hat der frühere Verteidigungsminister Juan Manuel Santos die Präsidentenwahl gewonnen, die notwendige absolute Mehrheit aber verfehlt. Nun wird eine Stichwahl am 20. Juni entscheiden.

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Juan Manuel Santos (Foto: AP)
Juan Manuel Santos bei der Stimmabgabe am SonntagBild: AP

Auf den ehemaligen Verteidigungsminister Santos entfielen nach Auszählung fast aller Stimmen rund 46 Prozent. Sein Gegenspieler, der frühere Bürgermeister von Bogota, Antanas Mockus, kam auf rund 21 Prozent.

Der Erbe des Amtsinhabers

In ersten Kommentaren wiesen politische Beobachter in Bogota daraufhin, dass Santos stärker als erwartet davon profitiert habe, als "Erbe" des populären Amtsinhabers Alvaro Uribe ins Rennen gegangen zu sein. Uribe, der seit 2002 regiert und 2006 wiedergewählt worden war, durfte wegen der Verfassung kein drittes Mal in Folge antreten.

Als Uribes größtes Verdienst wird ihm die Bekämpfung der linken Rebellen, vor allem der marxistischen Gruppe "Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens" (FARC), angerechnet. Santos hatte die Fortsetzung dieser Politik versprochen und auch einen Kampf gegen die Drogenbarone angekündigt. Auch Mockus will die FARC entschieden bekämpfen, hatte jedoch betont, dies müsse unter Beachtung der Gesetze geschehen.

Antanas Mockus (Foto: AP)
Der Mathematiker und Grünen-Politiker Mockus am Donnerstag vor Journalisten in BogotáBild: AP

In der Wirtschafts- und Sozialpolitik gibt es kaum entscheidende Unterschiede zwischen Santos und Mockus. Auch für die Stichwahl am 20. Juni haben fast alle Umfragen bisher ein Kopf-an-Kopfrennen oder sogar einen Sieg von Mockus vorausgesagt. Nach dem Ergebnis der ersten Wahlrunde erscheint dies aber so gut wie ausgeschlossen.

Gewalt vor der Wahl

Im Vorfeld der Präsidentenwahl sind bei Anschlägen zwei Kinder sowie zwei Soldaten getötet worden. In einem Wohnviertel der Stadt Argelia im südwestlichen Regierungsbezirk Cauca explodierte ein Sprengsatz und riss die Kinder im Alter von neun und 14 Jahren in den Tod, wie Bürgermeister Adrián Bravo örtlichen Radiosendern mitteilte. Zudem geriet der Konvoi des örtlichen Polizeichefs Gustavo Ricaurte in einen Hinterhalt. Im südlichen Regierungsbezirk Caqueta wurden zwei Soldaten getötet, als sie auf Patrouille waren. Aus dem nördlichen Regierungsbezirk Bolívar wurden Kämpfe zwischen der Armee und FARC-Rebellen gemeldet.

Autor: Marko Langer (dpa, afp, rtr)

Redaktion: Hans Ziegler

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