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Sambischer Präsident knapp wiedergewählt

15. August 2016

Amtsinhaber Lungu ist nach der Präsidentenwahl in Sambia zum Sieger gekürt worden. Die Opposition spricht von Betrug. Der Wahlkampf war von Gewalt überschattet worden.

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Sambias Präsident Edgar Chagwa Lungu (foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/X.Penglijun

Edgar Chagwa Lungu (Artikelfoto) sei "ordnungsgemäß gewahlt", verkündete der Chef der Wahlkommission, Esau Chulu, in Lusaka. Mit etwa 200.000 Stimmen Vorsprung hat Lungu seinen Hauptrivalen Hakainde Hichelema geschlagen. Er sicherte sich 50,3 Prozent der Stimmen, Hichilema kam auf 47,8 Prozent, wie die staatliche Wahlbehörde vier Tage nach Schließung der Wahllokale mitteilte. Die Opposition wiederholte die Vorwürfe von Wahlbetrug.

Krise durch niedrige Kupferpreise

Lungu war im Januar 2015 zum Nachfolger des wenige Monate zuvor verstorbenen Staatschefs Michael Sata gewählt worden - aber nur für den verbleibenden Teil von Satas Amtszeit. In seiner nun bevorstehenden fünfjährigen Amtszeit wird der 59-Jährige vor allem mit den Folgen der Wirtschaftskrise in dem Staat im südlichen Afrika zu kämpfen haben. So hat Sambia, der zweitgrößte Kupferproduzent Afrikas, hat stark unter dem Fall der Kupferpreise zu leiden.

Auch wegen der Verzögerung bei der Auszählung und des Ausschlusses einiger Wahlbeobachter von dem Ort, an dem die Ergebnisse aus dem ganzen Land gesammelt werden, sprach Hichilemas Partei UPND von Wahlfälschung. Die Opposition forderte eine Neuauszählung. Wahlzettel seien vorab ausgefüllt und Wählerlisten manipuliert worden, so die Vorwürfe.

Stabile Demokratie?

In der Stadt Mazabuka im Süden des Landes kam es unmittelbar nach Bekanntgabe der Ergebnisse zu Protesten. Beobachter rechneten auch in anderen Landesteilen mit Demonstrationen.

Schon vor der Wahl war es zu Ausschreitungen zwischen Anhängern von Regierung und Opposition gekommen. In der Hauptstadt Lusaka wurde daraufhin der Wahlkampf für zehn Tage unterbrochen. Auch die wichtigste regierungskritische Zeitung wurde geschlossen. Sambia gilt bisher als relativ stabile Mehrparteien-Demokratie.

SC/qu (afp, dpa, epd)