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Politik

Rechte Lega gewinnt Regionalwahl

28. Oktober 2019

Italiens Regierung ist erst wenige Wochen im Amt und hat schon den ersten Stimmungstest verloren. Bei der Regionalwahl im traditionell linksorientierten Umbrien gewinnt die Spitzenkandidatin der rechten Lega.

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Italien Salvini's Lega gewinnt die Regionalwahl in Umbrien
Donatella Tesei und Matteo Salvini feiern ihren Erfolg in UmbrienBild: Imago Images/ZUMA Press/C. Martemucci

Nach Angaben des Innenministeriums kam die Lega-Politikerin Donatella Tesei, die auch von anderen Parteien des rechten Lagers unterstützt wurde, in Umbrien auf rund 57 Prozent. Sie wird damit neue Präsidentin der nördlich von Rom gelegenen Region. Der gemeinsame Kandidat von Fünf-Sterne-Bewegung und Sozialdemokraten (PD), der parteilose Unternehmer Vincenzo Bianconi, landete mit 37 Prozent abgeschlagen auf Platz zwei. Das Ergebnis gilt als eine Schwächung der Regierung von Ministerpräsident Giuseppe Conte. Sterne und PD hatten sich im September zu einer neuen Koalition zusammengefunden, nachdem das Bündnis der Sterne mit der rechten Lega zerbrochen war.

Rote Region geht an rechte Lega 

Bei der Wahl in Umbrien traten Fünf-Sterne-Bewegung und Sozialdemokraten erstmals mit einer gemeinsamen Liste an. Bislang stellten die Linken hier seit Jahrzehnten den Regierungschef. Vor diesem Hintergrund sprach Lega-Chef Matteo Salvini von einer "historischen Tat". Er  hatte im August in der Erwartung von Neuwahlen das damalige Regierungsbündnis mit der Fünf-Sterne-Bewegung zu Fall gebracht. Diese ging aber eine neue Koalition mit den Sozialdemokraten ein. Die Popularität der Lega hat darunter nicht gelitten: In Umfragen ist sie mit etwa 30 Prozent weiter stärkste Partei.

Weitere Stimmungstests folgen 

Obwohl in Umbrien nur knapp 1,5 Prozent der italienischen Bevölkerung lebt, war der Regionalwahl nach dem Regierungswechsel große Bedeutung zugemessen worden. Sie wurde um ein Jahr vorgezogen, nachdem die frühere PD-Regionalpräsidentin wegen eines Skandals im Gesundheitswesen zurückgetreten war. Bis Ende 2020 stehen in Italien acht weitere Regionalwahlen an. Die Koalition in Rom ist schon jetzt in vielen Punkten zerstritten. Die Legislaturperiode des nationalen Parlaments dauert regulär bis 2023. 

bri/haz (dpa, rtr)