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Politik

Konflikt um Simbabwes First Lady spitzt sich zu

18. August 2017

Die Vorwürfe gegen Simbabwes First Lady wiegen schwer: In einem südafrikanischen Hotel soll sie eine junge Frau blutig geschlagen haben. Nun darf sie das Land nicht verlassen.

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Simbabwe Robert und Grace Mugabe
Simbabwes Präsident Robert Mugabe mit seiner Frau GraceBild: Getty Images/AFP/A. Joe

Die Polizei habe für den Fall vorgesorgt, dass Grace Mugabe über die Grenze zurück nach Simbabwe ausreisen will, sagte der Sicherheitsminister Fikile Mbalula dem TV-Sender eNCA.

Die Präsidentengattin Mugabe wird beschuldigt, das Model Gabrielle Engels mit einem Verlängerungskabel geschlagen zu haben. Der Vorfall soll sich in einem Hotel in der südafrikanischen Millionenmetropole Johannesburg zugetragen haben. Polizeifotos zeigen die junge Frau mit einer Platzwunde am Kopf. Die 20-jährige Engels hatte Anzeige erstattet.

Zusammentreffen im Hotel

Mugabe soll missfallen haben, dass ihre beiden Söhne Robert Jr. und Chatunga, die in Johannesburg leben, mit dem Model ausgegangen waren und gefeiert hatten. In der Hotelsuite ihrer Söhne trafen die First Lady und das Model - wies es heißt - unverhofft aufeinander. Mugabe selbst hielt sich wegen einer Unfallverletzung am Knöchel in Südafrika auf.

Model Gabriella Engels zeigt Wunde
Gabriella Engels mit ihrer StirnverletzungBild: picture-alliance/dpa/AP/Debbie Engels

Einer möglichen Strafverfolgung will sich die 52-Jährige entziehen und beruft sich auf ihre diplomatische Immunität. Südafrikas größte Oppositionspartei, die Demokratische Allianz (DA), betonte jedoch, diese hätte sie vor ihrer Einreise nach Südafrika beantragen müssen. Ohnehin gelte die Immunität für Staatschefs, nicht für deren Ehefrauen. Südafrika müsse unbedingt eine Situation wie im Jahr 2015 vermeiden, erklärte die DA weiter. Damals sei der wegen Kriegsverbrechen gesuchte sudanesische Präsident Omar al-Baschir ungehindert in den Kap-Staat ein- und später auch wieder ausgereist.

Mugabe abgesetzt

Aus Regierungskreisen im simbabwischen Harare hieß es, Mugabe sei inzwischen überhaupt nicht mehr in Südafrika, sondern bereits in ihre Heimat zurückgekehrt. Bei der örtlichen Polizei in Johannesburg erschien sie auch auf Anweisung nicht. 

Grace Mugabe gilt als mögliche Nachfolgerin ihres Mannes, des autokratischen Präsidenten Robert Mugabe, der seit 20 Jahren an der Spitze Simbabwes steht. 

nin/myk (dpa, afp, rtr)