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Politik

Rückschlag für Bolsonaro bei Kommunalwahlen

16. November 2020

Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro ist mit Zustimmungswerten von mehr als 40 Prozent nach wie vor beliebt. Trotzdem mussten die von ihm unterstützten Kandidaten bei den Regionalwahlen Niederlagen einstecken.

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Brasilien Bürgermeisterwahl Rio de Janeiro | Marcelo Crivella
Bürgermeisterkandidat Marcelo Crivella bei seiner Stimmabgabe in Rio de JaneiroBild: Wallace Silva/Fotoarena/imago images

In Brasiliens zwei größten Städten wird es Stichwahlen um das Amt des Bürgermeisters geben. Bei Kommunalwahlen am Sonntag kam weder in São Paulo noch in Rio de Janeiro ein Kandidat auf mehr als 50 Prozent der Stimmen. In Rio lag der wegen Korruption angeklagte Olympia-Bürgermeister Eduardo Paes nach Auszählung aller Stimmen mit 37 zu 21,9 Prozent vor dem Amtsinhaber Marcelo Crivella, einem evangelikalen Pastor und Verbündeten des rechten Staatspräsidenten Jair Bolsonaro.

In São Paulo landete der von Bolsonaro unterstützte Kandidat abgeschlagen auf dem vierten Platz. Auch in Fortaleza, der viertgrößten Stadt des südamerikanischen Landes, geht die Bürgermeisterwahl in eine zweite Runde. Am 29. November finden in vielen Gemeinden Stichwahlen statt.

"Gradmesser für die nächste Wahl auf Bundesebene"

"Kommunalwahlen sind in der Regel ein Gradmesser für die nächste Wahl auf Bundesebene. Es zeichnet sich jetzt ab, dass bei der nächsten nationalen Wahl die Parteien der neuen Rechten schlecht abschneiden werden", sagt Emerson Cervi, Professor für Politikwissenschaft an der Bundesuniversität von Paraná im Gespräch mit der DW. 

Brasilien Kommunalwahlen 2020 Complexo do Alemao Rio | Warteschlange
Warteschlange vor Stimmabgabe in Rio de JaneiroBild: Ricardo Moraes/REUTERS

Bolsonaro ist mit Zustimmungswerten von mehr als 40 Prozentin jüngsten Umfragen nach wie vor beliebt. Zuletzt sah er sich jedoch scharfer Kritik ausgesetzt, auch wegen seines Umgangs mit der Corona-Pandemie, dieer wiederholt als "kleine Grippe" bezeichnet hatte. Brasilien hat mit mehr als 165.000 registrierten Corona-Toten die zweithöchste Todeszahl weltweit.

nob/ww (dpa, afp)