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Russland versenkt Progress MS-21 im Pazifik

19. Februar 2023

Der beschädigte Raumfrachter ist laut Raumfahrtbehörde Roskosmos über dem Meer kontrolliert zum Absturz gebracht worden. Vor gut einer Woche war, noch angedockt an der ISS, ein Leck an der Progress MS-21 entdeckt worden.

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Raumfrachter Progress MS-21
Der Raumfrachter Progress MS-21 kurz nach dem Andockmanöver an der ISS im Oktober 2022 Bild: NASA/dpa/picture alliance

"Heute ist die Progress MS-21 aus der Umlaufbahn geholt worden, trat in die Atomsphäre ein und zerbrach. Die nicht verglühten Elemente der Konstruktion fielen in einen Teil des Pazifischen Ozeans, in dem es keine Schifffahrt gibt", meldet die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf die russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos. Der Progress-Frachter hatte im Oktober 2022 mit über 2,5 Tonnen Nachschub an der Internationale Raumstation ISS angedockt.

Das Leck an einem Wärmeaustauscher der Progress MS-21 war am 11. Februar durch einen Druckabfall entdeckt worden, der zum Verlust von Kühlflüssigkeit führte. Am Samstag wurde die bereits mit Abfällen von der ISS beladene Fähre abgekoppelt, gedreht und von außen von der ISS-Crew fotografiert. Dabei wurde zwar kein sichtbarer Schaden festgestellt. Trotzdem beschloss eine staatliche Kommission, das Raumschiff sicherheitshalber kontrolliert abstürzen zu lassen.

Blick von der ISS auf die Erde (Archivbild)
Blick von der ISS auf die Erde (Archivbild)Bild: Roscosmos/NASA/ZUMA Wire/picture alliance

Seit dem 11. Februar war die Progress MS-21 vom Rest der Raumstation abgeschottet. Temperatur und Druck an Bord der ISS seien über den gesamten Zeitraum normal gewesen, hieß es. Leben und Gesundheit der Besatzung waren demnach nicht bedroht. Die US-Weltraumbehörde NASA teilte mit, ihre Spezialisten würden die russischen Kollegen bei der Fehlersuche unterstützen. Bei dem Frachter wird ein Produktionsfehler vermutet.

Kooperation im Weltraum trotz Russlands Krieg in der Ukraine

Die russischen Ingenieure haben derzeit mit einem weiteren ähnlichen Problem auf der ISS zu tun, denn auch an der Raumfähre Sojus MS-22 wurde im Dezember ein Leck festgestellt. Die MS-22 sollte eigentlich Drei ISS-Crewmitglieder wieder zur Erde bringen. Doch die Kosmonauten Sergej Prokopjew und Dmitri Petelin sowie der NASA-Astronaut Frank Rubio müssen nun auf die nächste Raumfähre warten, die im März 2023 von Baikonur aus ins All starten soll.

Russland und die USA arbeiten trotz ihrer im Zuge des russischen Einmarsches in die Ukraine verschlechterten Beziehungen weiter eng auf der ISS zusammen. Die Raumstation umkreist die Erde seit 25 Jahren in einem Abstand von etwa 400 Kilometern. Eine Umrundung unseres Planeten dauert eineinhalb Stunden. Derzeit sind sieben Besatzungsmitglieder an Bord - drei Amerikaner, drei Russen und ein Japaner.

qu/AR (dpa, rtr)