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Russland und USA rüsten Atomwaffen langsamer ab

16. Juni 2014

Das Stockholmer Friedensforschungsinstitut SIPRI wirft den Atommächten USA und Russland vor, bei der Abrüstung auf die Bremse zu treten - und außerdem viel Geld für die Modernisierung ihrer Nuklearwaffen auszugeben.

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Topol-M Atomrakete Moskau Russland (Foto: RIA Nowosti/Anton Denisov)
Bild: picture-alliance/dpa

Die Zahl der Atomwaffen ist nach Angaben des Forschungsinstituts SIPRI seit 2013 erneut gesunken. Insgesamt gebe es in den USA, Russland, Großbritannien, Frankreich, China, Indien, Pakistan, Israel und Nordkorea derzeit etwa 16.300 Atomsprengköpfe und damit knapp 900 weniger als ein Jahr zuvor, schreibt das Stockholmer Institut in seinem neuen Jahresbericht.

Zurück geht die Abrüstung auf die beiden größten Atommächte Russland und USA. Dort sank die Zahl der Sprengköpfe um 500 auf 8000 beziehungsweise um 400 auf 7300. Gleichzeitig machen die Forscher dort allerdings einen beunruhigenden Trend aus: Die beiden Länder, die zusammen mehr als 90 Prozent aller Atomwaffen, besitzen, rüsteten immer langsamer ab.

Langsame Abrüstung

Zudem modernisieren beide Mächte ihre Bestände. "Es wird relativ deutlich, dass das nichts mit einem ernst gemeinten Abrüstungsprozess zu tun hat", sagte der Sipri-Experte Phillip Schell. Russland und die USA müssen laut dem 2011 in Kraft getretenen "New START"-Vertrag die Zahl ihrer strategischen Atomwaffen auf 1550 Stück reduzieren.

SIPRI kritisierte weiter, dass es in keinem Atomwaffenland der Erde Anzeichen gebe, dass diese mittelfristig vollständig abgeschafft werden sollten. Atomwaffen blieben leider "fest verankerte Elemente des strategischen Kalküls".

det/wl (afp, dpa)