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Politik

Russland setzt nordkoreanische Fischer fest

27. September 2019

Die russische Küstenwache ist erneut gegen nordkoreanische Fischer vorgegangen. Nach Angaben des russischen Inlandsgeheimdienstes wurden in den vergangenen Tagen weitere 262 "Wilderer" festgenommen.

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Nordkorea Bildergalerie Nojok-tong Fischer Angeln
Bild: Benjamin Mack

Dem Geheimdienst FSB zufolge sollen die Festgenommenen illegal in russischen Gewässern gefischt haben. Zehn Tage zuvor wurden bereits 161 Fischer aus Nordkorea festgenommen. Damals gab es einen Schusswechsel zwischen den Grenzschützern und der Bootsbesatzung. Dabei wurden drei Russen und ein Nordkoreaner verletzt, der Fischer erlag später seinen schweren Verletzungen. Diesmal habe es aber keine Verletzten gegeben, hieß es.

Das kommunistische Nordkorea leidet unter chronischem Nahrungsmittelmangel. Die nordkoreanischen Fischer waren demnach in russischen Hoheitsgewässern unterwegs. Dort fährt die Küstenwache Russlands nach eigenen Angaben zum Schutz ihrer meeresbiologischen Ressourcen Patrouillen.

30.000 Tintenfische beschlagnahmt

Bei den erneuten Kontrollen seien 30.000 Tintenfische auf den Booten entdeckt und beschlagnahmt worden. Außerdem wurden den Angaben nach drei Fischer- und zwei Motorboote beschlagnahmt und nach Nachodka und Posjet bei Wladiwostok gebracht.

Russlands Fischerei-Behörde hatte auch nach Klagen einheimischer Unternehmer in diesem Jahr keine Fanglizenzen an die Nordkoreaner ausgegeben. Tausende Fischer aus Nordkorea sind Medien zufolge in diesem Jahr dort schon zeitweise festgenommen worden.

Der Chef der Vereinigung russischer Fischerei-Unternehmen in der fernöstlichen Region Primorje, Georgi Martynow, beklagte kürzlich auch hohe ökologische Schäden durch die nordkoreanischen Fischer. Sie fischten mit in Russland verbotenen engmaschigen synthetischen Netzen. Mit diesen würden auch kleine Lebewesen aus dem Meer geholt. Zudem würden die Netze einfach im Meer entsorgt, wo sie 200 Jahre bräuchten, um zersetzt zu werden.

hf/qu (rtr, afp, dpa)