1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Rätsel um U-Boot-Wrack vor Schweden

28. Juli 2015

Im Oktober hatten Gerüchte über ein russisches U-Boot in schwedischen Gewässern Stockholm tagelang in Atem gehalten. Jetzt wird tatsächlich eines gesichtet. Besteht ein Zusammenhang?

https://p.dw.com/p/1G5bE
Schwedische Korvette HMS Visby im Oktober 2014 (Archivbild: Reuters)
Fahndung nach unbekanntem Meeresobjekt: Schwedische Korvette HMS Visby im Oktober 2014Bild: Reuters/TT News Agency/Fredrik Sandberg

Woher stammt ein U-Boot, wenn sich kyrillische Schrift an dessen Rumpf findet? Die Antwort liegt nahe: Das Unterwasserfahrzeug müsse aus Russland kommen, sagen Taucher vom Ocean X Team, die das Objekt in schwedischen Gewässern fanden - wo genau, verraten sie allerdings nicht.

"Das U-Boot ist komplett intakt, hat keine sichtbaren Schäden am Schiffskörper, und die Luken sind geschlossen", erklärt Stefan Hogeborn vom Ocean X Team. Aus dieser Beschreibung ergibt sich eine traurige Schlussfolgerung: Die Besatzung konnte sich vermutlich nicht retten.

Déjà-vu für die Marine

20 Meter lang und 3,5 Meter breit sei das U-Boot, so meldet die schwedische Zeitung "Expressen". Das Blatt glaubt auch zu wissen, wo es auf dem Meeresgrund liegt: rund 2,8 Kilometer vor der schwedischen Ostküste.

Als der Fund bekannt wurde, ging die Erinnerung sofort ins Jahr 2014 zurück. Im Oktober hatte Schweden eine großangelegte Suchaktion nach einem mutmaßlich russischen U-Boot gestartet, das angeblich vor Stockholm gesichtet worden war. Eine Woche lang fahndeten Kriegsschiffe in schwedischen Hohheitsgewässern nach dem vermeintlichen Eindringling. Sie fanden jedoch - nichts.

Auf Wracksuche spezialisiert

Ist jetzt das Rätsel von damals gelöst? Peter Linberg vom Ocean X Team, das auf Wracksuche spezialisiert ist, winkt ab. Er glaube nicht, dass die jüngste Entdeckung etwas mit der Suche vom vergangenen Jahr zu tun habe, sagte er "Expressen".

Das schwedische Militär wägt seine Worte in der Sache genau: Armeesprecher Anders Kallin erklärt, die Marine werde "in den kommenden Tagen" ihre Einschätzung präsentieren - wenn sie die Fotos des Taucherteams analysiert habe.

Das Ocean X Team sagt, es sei unklar, wie alt das U-Boot sei und wie lange es auf dem Meeresgrund gelegen habe. Jetzt gibt es neue Hypothesen: Handelt es sich womöglich um Kriegsgerät aus dem Ersten Weltkrieg? Die Angelegenheit bleibt spannend.

jj/pg (dpa, afp, rtr, expressen)