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Ronaldinho in der Krise

25. September 2007

Der FC Barcelona bangt um Ronaldinho. Die deutschen Fans wollen die Bundesliga weiter im Free TV sehen. Spanien folgt dem Vorbild des DFB und heuert einen Sportdirektor an. Und Juventus Turin streicht Gehälter zusammen.

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Rondaldinho zeigt mit Fingern nach oben -- EPA/Alberto Estevez +++(c) dpa - Bildfunk+++
Ronaldinhos Weg ging bisher steil aufwärts - ist das vorbei?Bild: picture-alliance/dpa

Der brasilianische Fußball-Weltstar Ronaldinho steckt anscheinend in der schwersten Krise seiner Karriere. Die Fans, die ihn vor kurzem noch angehimmelt hatten, bedachten die Darbietungen ihres Idols in jüngster Zeit mit Pfiffen; Trainer Frank Rijkaard wechselte Ronaldinho mehrfach aus.In der Presse seien dem Fußballer ein unsteter Lebenswandel und nächtliche Ausschweifungen zur Last gelegt worden. Das Sportblatt "Marca" glaubt gar zu wissen, Barca habe seinem Star ein "Ultimatum" gestellt: "Entweder Du besserst Dich, oder Du fliegst raus." Nach britischen Presseberichten macht der FC Chelsea London sich neue Hoffnungen auf eine Verpflichtung des Brasilianers und wäre bereit, eine Ablösesumme von 70 Millionen Euro zu zahlen.

Umfrage unter deutschen Fans

Die deutschen Fußball-Fans wollen die Bundesliga am Samstag weiter vor 20 Uhr im Free-TV sehen. Das ist das wichtigste Ergebnis einer von der Deutschen Fußball Liga (DFL) in Auftrag gegebenen Studie, die der Vorsitzende der DFL-Geschäftsführung Christian Seifert beim Medienforum des Fachmagazins Sponsors in Frankfurt/Main vorstellte. Nach der repräsentativen Umfrage kommt es den Fußball-Interessierten vor allem auf die Uhrzeit an. Der Beginn vor 20 Uhr sei das Wichtigste, zitierte Seifert aus der Studie, und dass alle Spiele gezeigt würden. Welcher Fernsehsender die Bundesliga im Free-TV zeige, habe die geringste Bedeutung. Die Liga hat in den vergangenen Jahren aus TV-Einnahmen 420 Millionen Euro pro Saison verbucht, insgesamt durch Sponsoring, Marketing, Merchandising und Bandenwerbung aber rund 800 Millionen Gesamtumsatz erzielt - nicht zuletzt wegen der Verbreitung im Free-TV.

Del Piero (r.) feiert mit Fabio Grosso dessen Tor im Spiel gegen Deutschland im Halbfinale der WM 2006 (AP Photo/Jasper Juinen)
Del Piero (r.) feiert mit Fabio Grosso dessen Tor im Spiel gegen Deutschland im Halbfinale der WM 2006Bild: AP

Konzept zur Ausbildung

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat unter Federführung seines Sportdirektors Matthias Sammer ein umfassendes Ausbildungskonzept vorgestellt. In einer 40-seitigen Broschüre mit dem Titel "Der weite Weg zum Erfolg" wird die ganzheitliche Struktur der Ausbildungsstufen im Fußball - vom sportbegeisterten Anfänger bis zum erfolgreichen Nationalspieler - erörtert. Die Auflage von 35.000 Stück wurde an die im DFB gemeldeten Fußballvereine bereits verteilt und ist auch unter www.dfb.de abrufbar.

Ein spanischer Sammer

Der spanische Fußball-Verband RFEF hat nach dem Vorbild von Matthias Sammer beim DFB einen prominenten Ex-Nationalspieler auf die neu geschaffene Position des Sportdirektors berufen: Der 89-malige Nationalspieler Fernando Hierro wird am Donnerstag in der RFEF-Zentrale in Madrid der Öffentlichkeit vorgestellt und soll einen Dreijahresvertrag beim Verband unterschreiben. Der 39-Jährige spielte von 1989 bis 2003 als Innenverteidiger beim spanischen Rekordmeister Real Madrid und beendete seine Karriere, in der er dreimal die Champions League gewann, im Mai 2005 beim englischen Premier-League-Klub Bolton Wanderers.

Matthias Sammer Foto: dpa
Matthias SammerBild: dpa - Bildfunk

Juve will sparen

Der italienische Fußball-Rekordmeister Juventus Turin will bei den Gehältern seiner Stars den Rotstift ansetzen. Erstes Opfer soll Weltmeister Alessandro Del Piero werden, dessen Vertrag im kommenden Jahr ausläuft. Sein Jahresgehalt von derzeit 4,5 Millionen Euro soll deutlich reduziert werden. Nach einem Bericht der römischen Tageszeitung "La Repubblica" ist Juve zum Sparen gezwungen, weil mehrere Sponsoren nach dem Zwangsabstieg vor einem Jahr ausgestiegen und somit die Einnahmen um 40 Millionen Euro gesunken seien. Seit dem Abstieg in die Serie B 2006 hat der mittlerweile in die erste Liga zurückgekehrte Skandalklub seine Spielerausgaben bereits von 127 Millionen auf 95 Millionen Euro zurückgefahren. Der Verein trennte sich von mehreren Stars, musste anderen zu Beginn dieser Saison aber Gehaltserhöhungen zugestehen, um ihre Abwanderung zu vermeiden. David Trezeguet, Mauro Camoranesi, Gianluigi Buffon und Pavel Nedved erhielten Zuschläge. Del Piero reagierte verstimmt auf die Ankündigung des Klubs. "Ich kann nicht allein zu Opfern aufgerufen werden", sagte der Kapitän, der Juve auch in der zweiten Liga die Treue gehalten hatte. (mas)