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Romney legt Steuererklärung vor

21. September 2012

Als Reaktion auf den starken Druck hat der US-Präsidentschaftskandidat Mitt Romney Einblick in seine Finanzen gewährt. Fast 14 Millionen Dollar verdiente der Republikaner 2011 und zahlte dafür 1,9 Millionen an Steuern.

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Der republikanische Präsidentschaftskandidat Mitt Romney bei einer Rede vor Kriegsveteranen. Archivbild. (Foto: AP)
Bild: dapd

Dies entspricht einer Steuerquote von 14,1 Prozent. Die Einnahmen stammen nach Angaben seines Wahlkampfteams vor allem aus Investments, Dividenden und Zinseinkünften, die in den USA deutlich geringer besteuert werden als Lohn oder Gehalt. Außerdem hätten Romney und seine Frau Ann gut vier Millionen Dollar für wohltätige Zwecke gespendet.

Der Kandidat legte auch eine Zusammenfassung seiner Steuern der vergangenen zwei Jahrzehnte vor, wonach er im Schnitt einen Satz von 20,2 Prozent gezahlt habe. Der Aufstellung von Romneys Steuerberatung PricewaterhouseCoopers zufolge lag sein Steuersatz zwischen 1990 und 2009 nie unter 13,66 Prozent.

2010: Einnahmen von 22 Millionen US-Dollar

Der frühere Manager bei der Investmentfirma Bain Capital wird im Wahlkampf von US-Präsident Barack Obama und seinen Demokraten wegen seiner Verschwiegenheit zu seinen Steuererklärungen stark kritisiert. Der Multimillionär hatte bislang lediglich offengelegt, im Jahr 2010 auf Einnahmen von fast 22 Millionen Dollar einen Steuersatz von 13,9 Prozent gezahlt zu haben. Die Steuerbescheide aus früheren Jahren hielt Romney dagegen unter Verschluss. Dies nährte Spekulationen, dass der Republikaner womöglich Geld am US-Fiskus vorbei in Steueroasen geparkt haben könnte.

Der demokratische Mehrheitsführer im Senat, Harry Reid, behauptete gar, Romney habe mehrere Jahre überhaupt keine Steuern gezahlt, ohne dafür aber Beweise vorzulegen. In den USA ist es üblich, dass Kandidaten für die Präsidentschaft ihre Steuererklärungen publik machen.

Streit über die Steuerpolitik

Obama und Romney streiten sich auch inhaltlich über die Steuerpolitik. Während der Präsident die Reichen bei der Sanierung des Staatshaushalts stärker zur Kasse bitten möchte, will Romney den Spitzensteuersatz weiter senken. Die Staatsverschuldung soll mit massiven Kürzungen auch bei Sozialprogrammen abgebaut werden. Im August hatte Romney den Abgeordneten Paul Ryan zu seinem Vizekandidaten gemacht, der als Architekt der republikanischen Steuer- und Haushaltspolitik im Kongress gilt.

Als Mormone ist Romney angehalten, zehn Prozent seines Einkommens an seine Kirche zu spenden. Nach den vorliegenden Daten überwies er in den vergangenen zwei Jahren 4,1 Millionen Dollar an die Kirche, was 9,7 Prozent seines Einkommens entspricht. Eine Kirchensteuer gibt es in den USA nicht. Romneys Vermögen wird auf 190 bis 250 Millionen Dollar geschätzt.

GD/wl (rtr, dpa, afp, dapd)