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Rohingya-Flüchtlinge beim Fastenbrechen festgenommen

5. Mai 2022

Eid al-Fitr ist für Muslime ein wichtiger Festtag. Mehrere Hundert Rohingya wollten an einem beliebten Strand in Cox's Bazar in Bangladesch das Ende des Ramadan feiern. Doch das Fest endete für sie mit Festnahmen.

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Polizist mit mehreren am Boden sitzenden Flüchtlingen
Die Flüchtlinge werden registriert, bevor sie zurück ins Lager gebracht werdenBild: TANBIR MIRAJ/AFP

Mehr als 450 Flüchtlinge hat die Polizei in Bangladesch bei ihrer Razzia festgenommen. Rohingya-Flüchtlingen sei es grundsätzlich nicht erlaubt, ihre Lager zu verlassen, erklärte ein Polizeisprecher zur Begründung. Nach Darstellung der Polizei sei mit der Festnahme der vorwiegend minderjährigen Flüchtlinge die Sicherheit der Besucher am Strand im Südosten des Landes sichergestellt worden. Die Flüchtlinge würden wieder in ihre Lager geschickt.

"Wir haben nichts Falsches getan"

Die Region ist ein beliebtes Reiseziel und zieht während Feiertagen wie dem Eid-al-Fitr-Fest Millionen Touristen an. Einer der Festgenommenen, Mohammad Ibrahim, sagte, er sei nur zum Vergnügen an den Strand gegangen. "Aber sobald wir ankamen, wurden wir von der Polizei festgenommen. Wir haben nichts Falsches getan, wir saßen nur am Strand."

Diskriminierung als Lebensalltag

Die Rohingya leben in den dutzenden Flüchtlingscamps in Cox's Bazar unter prekären Verhältnissen. Sie erfahren vielfach Diskriminierung, zum Beispiel dürfen sie nicht offiziell arbeiten.

Bangladesch ist ein mehrheitlich muslimisches Land in Südasien, muslimisch sind auch die Rohingya. Hunderttausende von ihnen waren 2017 vor brutalen Übergriffen des Militärs in ihrem mehrheitlich buddhistischen Heimatland Myanmar ins Nachbarland Bangladesch geflüchtet. Die Vereinten Nationen stufen die Verfolgung der Minderheit der Rohingya in Myanmar als anhaltenden Völkermord ein. Das Militär des südostasiatischen Landes steht wegen der Verfolgung international in der Kritik.

fab/uh (dpa, afp)