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Riesendeal in britischer Mobilfunkbranche

5. Februar 2015

British Telecom übernimmt den Mobilfunkanbieter EE für 12,5 Milliarden Pfund. Die Deutsche Telekom wird dadurch größter BT-Aktionär und hat künftig bei der Geschäftspolitik der Briten mitzureden.

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EE-Logo (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die Deutsche Telekom und der französische Telekom-Riese Orange besiegeln den Verkauf ihres britischen Mobilfunk-Jointventures EE. Käufer BT (ehemals British Telecom) werde für den Mobilfunk-Marktführer 12,5 Milliarden Pfund (umgerechnet 16,7 Milliarden Euro) in bar und in eigenen Aktien auf den Tisch legen, teilten die drei Unternehmen mit. Die Chefs der Konzerne hatten sich bereits Mitte Dezember auf die Grundzüge des Deals verständigt, nun wurden die Details ausgehandelt.

Zustimmen müssen noch die BT-Aktionäre sowie das britische Kartellamt. Letzteres werde sich dem Deal voraussichtlich nicht in den Weg stellen, sagte BT-Chef Gavin Petterson. Mit dem Abschluss der Transaktion werde spätestens in gut einem Jahr gerechnet.

Franzosen kassieren bar

Die Telekom und der französische Partner halten jeweils die Hälfte der Anteile an EE (Everything Everywhere). Die Deutschen werden sich ihre Beteiligung zum weitaus größten Teil in BT-Aktien bezahlen lassen und künftig zwölf Prozent an dem britischen Traditionskonzern halten. "Wir werden größter Einzelaktionär von BT und schaffen die Grundlage dafür, dass unsere Unternehmen künftig zusammenarbeiten", sagte Telekom-Chef Tim Höttges. Zudem erhält die Telekom einen Sitz im BT-Verwaltungsrat. Die Bonner versprechen, die BT-Beteiligung mindestens 18 Monate lang zu halten. Die Franzosen kassieren voraussichtlich 3,4 Milliarden Pfund in bar und zudem eine Vier-Prozent-Beteiligung an BT.

Rückkehr zu den Wurzeln

Für BT ist der Kauf eine Rückkehr zu den Wurzeln. Der frühere Telefonmonopolist verkaufte seine Mobilfunksparte O2 vor einem Jahrzehnt für 18 Milliarden Pfund an die spanische Telefonica. Nun steht der britische Konzern davor, wieder unangefochtener Marktführer im Mobilfunk und bei schnellen Internet-Anschlüssen zu Hause zu werden.

BT hofft, vom Zusammenwachsen der Technologien zu profitieren. Marktexperten zufolge müssen Telekom-Unternehmen künftig Mobilfunk und Festnetz aus einer Hand anbieten, um Kunden zu locken. Die BT-Aktien stiegen an der Londoner Börse um gut vier Prozent.

Der britische Mobilfunkmarkt ist hart umkämpft und steht vor weiteren Konsolidierungsschritten. Auch die britische Mobilfunktochter der spanischen Telefónica, die Marke O2 UK, steht zum Verkauf. Der Mischkonzern Hutchison Whampoa aus Hongkong verhandelt derzeit mit den Spaniern exklusiv. Demnach soll O2 UK für rund 9,25 Milliarden britische Pfund in bar den Besitzer wechseln. Eine weitere Milliarde Pfund könnte nach Abschluss hinzukommen. Hutchison ist mit dem Anbieter Three bereits auf dem britischen Markt vertreten.

ul/iw (rtr, dpa)