Rekorde bei Spargel - aber weniger Erdbeeren

Die Erntemenge beim Spargel stieg um fünf Prozent auf den Rekordwert von rund 119.000 Tonnen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Grund war vor allem die Ausweitung der Anbaufläche um sieben Prozent auf rund 22.000 Hektar - ebenfalls ein Höchststand. Das meiste Edelgemüse wurde mit 26.800 Tonnen in Niedersachsen gestochen, gefolgt von Bayern und Brandenburg mit jeweils 19.600 Tonnen.

Die Spargelerzeuger in Deutschland blicken auf ein durchwachsenes Geschäft. Fein raus waren diejenigen, die die leckeren Stangen früher aus der Erde und damit auf den Markt brachten. Denn es galt die Faustformel: Bis Pfingsten lief es gut, danach echt mies. Vielerorts bereiteten Wetterkapriolen Probleme.

Gewonnen haben in diesem Jahr Erzeuger, die mit Dreifachfolie arbeiten - sie baut eine Art Treibhauseffekt auf, der den Spargel früher aus der Erde treibt. Das war auch dringend nötig, denn Festtage spielen eine wichtige Rolle als Termine, die stets Absatz-Höhepunkte der Saison markieren. So lag Ostern Ende März diesmal so früh, dass praktisch noch kaum ein Landwirt liefern konnte.

Die Bonner Agrarmarkt Informations-Gesellschaft AMI beobachtet die Spargelpreise bundesweit. Mit im Schnitt 7,20 Euro pro Kilogramm weißen deutschen Spargel kostete das Edelgemüse demnach diese Saison so viel wie wohl nie zuvor. Damit lagen die Kosten für die Verbraucher im Vergleich zum Vorjahr 50 Cent (acht Prozent) höher.

Das feucht-kalte Wetter machte den Erdbeer-Erzeugern besonders zu schaffen. Die erwartete Erntemenge liegt Schätzungen des Statistischen Bundesamtes zufolge bei rund 119.000 Tonnen. Das sind 26 Prozent weniger als im Vorjahr und 21 Prozent weniger als im Durchschnitt der vergangenen sechs Jahre. Die meisten Erdbeeren wurden in Niedersachsen (33.900 Tonnen) geerntet.

In Mitteleuropa ist die Haupt-Erdbeersaison in den Monaten Mai, Juni und Juli - dann wird auf den großen Erdbeerfeldern geerntet. Kleinfrüchtige Erdbeersorten wie die aromatischen Monatserdbeeren, Walderdbeeren sowie immertragende Erdbeersorten können hingegen je nach Wetterbedingungen häufig auch bis in den Oktober hinein geerntet werden.

3,4 Kilogramm Erdbeeren verbrauchten die Deutschen pro Kopf im Wirtschaftsjahr 2014/15. Damit sind Erdbeeren beliebter als Kirschen oder auch Birnen. Nach Berechnungen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) verzehrte jeder Deutsche im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre insgesamt rund 68 Kilogramm Obst als Frischobst und verarbeitete Ware.