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Andreas Sten-Ziemons (mit sid)24. September 2014

Große Hoffnungen beim Hamburger SV, riesige Personalsorgen bei Borussia Dortmund und extreme Unruhe beim VfB Stuttgart: Die Mittwochsspiele am 5. Spieltag der Fußball-Bundesliga haben es in sich.

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VfB Stuttgart-Trainer Armin Veh mit Spieler (Foto: dpa)
Stuttgarts Trainer Armin Veh hofft beim Duell gegen den BVB auf die Wende zum BesserenBild: picture-alliance/dpa/A. Gebert

BVB-Trainer Jürgen Klopp kämpft mit Personalsorgen, HSV-Coach Joe Zinnbauer für ein Ende des Torfluchs und Armin Veh, verantwortlich für die sportlichen Geschicke des VfB Stuttgart, gegen die vergiftete Atmosphäre. Während Klopp mit Borussia Dortmund im Duell mit dem VfB Stuttgart um den Anschluss an die Spitzengruppe kämpft, sehnt sich sein Gegenüber Armin Veh nach einem Stimmungsaufheller für die erboste VfB-Seele. "Die Gesamtsituation ist natürlich schwierig. Das spüre ich. Das tut uns überhaupt nicht gut", sagte der Trainer des Tabellenletzten. Tendenzen zur Resignation hat er bei seinen Spielern aber noch nicht festgestellt: "Ich habe das bisher nicht erkannt, das lasse ich auch nicht zu. Selbstmitleid ist kein guter Wegbegleiter."

Veh, der erst im Sommer von Eintracht Frankfurt nach Stuttgart zurückgekehrt war, steht bei den Fans nicht in der Kritik. Als Sündenbock ist schon seit längerer Zeit Sportvorstand Fredi Bobic ausgemacht worden. Doch der sieht keinen Grund zur Aufgabe. "Davonlaufen kann jeder. Ich bin nicht der Typ, der hinwirft. Ich gehe konsequent meinen Weg", hatte der 42-Jährige am Montag in einem Interview mit dem Sportmagazin "Kicker" gesagt. Gleichwohl könnten Bobic und der VfB Stuttgart schon bald getrennte Wege gehen. Nach Informationen der "Stuttgarter Nachrichten" ist die Trennung vom ehemaligen Nationalspieler sogar schon beschlossen. Die Zeitung meldete am Mittwochmittag, dass Bobics Rauswurf noch vor dem Anpfiff in Dortmund vollzogen werden solle. Nur ein Gerücht? Bobic jedenfalls dementierte gegenüber der "Bild"-Zeitung, die VfB-Presseabteilung sagte auf Nachfrage der DW, sie wolle diese Meldung nicht kommentieren.

Ob künftig mit oder ohne Bobic - ein Punktgewinn in Dortmund würde die brisante Situation in Stuttgart etwas entschärfen. Hoffnung macht dem VfB vor allem der Blick auf die vergangenen fünf Auftritte beim BVB: Viermal erkämpften sich die Schwaben dort ein Unentschieden.

Hummels wieder im Kader

BVB-Trainer Jürgen Klopp (Foto: Reuters)
Jürgen Klopp muss einige Spieler ersetzenBild: Reuters

Mit einer Punkteteilung wäre BVB-Coach Klopp jedoch alles andere als einverstanden. Mit nur sechs Zählern nach vier Spielen hinken die Schwarz-Gelben der Spitzengruppe schon ein wenig hinterher, viele Verletzte machen der Borussia zu schaffen. Nach Jakub Blaszczykowski, Ilkay Gündogan, Oliver Kirch, Marco Reus, Nuri Sahin und Dong-Won Ji fallen nun auch noch Henrikh Mkhitaryan und Sebastian Kehl aus. Zumindest auf Weltmeister Mats Hummels kann Klopp gegen den VfB wohl wieder zurückgreifen. Der neue Kapitän steht vor seinem Saison-Debüt. "Bei Mats sieht es gut aus, allerdings kann ich einen Einsatz über die gesamten 90 Minuten ausschließen", sagte Klopp.

Offensiv-Sorgen in Hamburg

Voller Hoffnung ist die Stimmungslage im Norden. Nach bestandener Feuerprobe beim 0:0 gegen Bayern München bläst der neue HSV-Trainer Joe Zinnbauer zur Aufholjagd. Im Flutlicht-Duell bei Borussia Mönchengladbach soll der Knoten endgültig platzen. Als einziges Team wartet der Bundesliga-Dino noch immer auf seinen ersten Saisontreffer.

"Schon Gerd Müller hat gesagt: Wer nicht schießt, kann auch kein Tor erzielen. Ich hoffe, dass wir nun in Gladbach damit beginnen", sagte Zinnbauer vor seiner Auswärtspremiere. Der 44-Jährige weiß um die noch immer prekäre Lage. Mit mageren zwei Punkten befinden sich die Hamburger weiter im Tabellenkeller. Seit dem 27. Oktober 2013 warten sie nun schon auf einen Auswärtssieg. Damals gelang ein 3:0 beim SC Freiburg.

HSV-Trainer Josef Zinnbauer (Foto: dpa)
HSV-Trainer Zinnbauer will Tore sehenBild: picture-alliance/dpa/A. Heimken

Sorgen bereitet vor allem die Offensive. Torjäger Pierre-Michel Lasogga, der den HSV in der abgelaufenen Saison mit 14 Treffern vor dem Sturz in die Zweitklassigkeit bewahrt hatte, präsentierte sich zuletzt formschwach. "Man sollte nicht anfangen, an Pierre herumzumäkeln, weil er mal kein Tor schießt", sagte Zinnbauer. Der Trainer will seinen Torjäger mit verbalen Streicheleinheiten wieder aufpäppeln und zu Höchstleistungen anstacheln.

Angeschlagene Psyche bei Bayer

Leverkusens Trainer Roger Schmidt (Foto: AFP)
Leverkusens Trainer Roger SchmidtBild: AFP/Getty Images

Als Psychologe ist dieser Tage auch Bayer Leverkusens Trainer Roger Schmidt gefragt. Die jüngsten Pleiten sind nicht spurlos an seinen Spielern vorbeigegangen. Der Werksklub, der mit zwei Siegen in die Bundesliga-Saison gestürmt war und für sein Offensiv-Spektakel zu Recht gelobt wurde, ist innerhalb von einer guten Woche regelrecht entzaubert worden. Nach einem 3:3 gegen Bremen gab es eine vermeidbare 0:1 Niederlage in der Champions League in Monaco und schließlich eine herbe 1:4-Klatsche in Wolfsburg. Dennoch bleibt Trainer Schmidt seinem Spielkonzept treu. "Wir wissen, dass wir sehr attraktiv und erfolgreich spielen können. Auch wenn es Rückschläge gibt, wir bleiben dabei, weil wir von dem Weg überzeugt sind", sagte der Coach vor dem Heimspiel gegen den FC Augsburg.

Außerdem spielen Hannover 96 gegen den 1. FC Köln und Hertha BSC gegen den VfL Wolfsburg.

Alle Spiele können Sie bei uns ab 20:00 Uhr MESZ im Liveticker mitverfolgen.