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Politik

Rechtsextreme beenden Anti-Flüchtlingseinsatz

18. August 2017

Aktivisten der "Identitären Bewegung" waren ausgezogen, Migranten vor der Küste Libyens abzufangen und zurück nach Afrika zu bringen. Jetzt beendeten sie ihre Aktion, ohne ein Flüchtlingsboot gestoppt zu haben.

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Libyen |  C-Star Schiff der rechtsgerichteten Identitären Bewegung mit Defend-Europe-Banner vor der libyschen Küste
Bild: REUTERS/Y. Behrakis

Aus Sicht der Initiatoren des "Defend Europe" genannten flüchtlingsfeindlichen Einsatzes war die Aktion im Mittelmeer dennoch ein "uneingeschränkter Erfolg". Das gelte "auf politischer, medialer und aktionistischer Ebene", erklärten Teilnehmer des Aktion.

Das von Aktivisten der rechtsextremen sogenannten Identitären Bewegung gecharterte Schiff "C-Star" war seit Juli unterwegs und hatte knapp eine Woche vor der Küste Libyens patrouilliert. Die Aktivisten hatten unter anderem gedroht, Flüchtlingsboote in Seenot zurück nach Libyen zu bringen, wozu es aber nicht kam. Die Aktion richtete sich nicht nur gegen Migranten, sondern auch gegen Hilfsorganisationen, die Flüchtlinge im Mittelmeer aus Seenot retten wollen. Für rechte Aktivisten sind die privaten Retter ein Feindbild. Sie üben seit mehreren Wochen im Mittelmeer Druck auf Flüchtlingsretter aus, denen sie "Menschenhandel" vorwerfen.

Notruf der Rechtsextremen auf hoher See

Von sich Reden machten die Rechtsextremen während ihrer Zeit auf der "C-Star" mit eigenen Problemen. Bei einem Stopp auf Zypern beantragten einige Mitglieder der asiatischen Crew, die das Schiff steuerte, dort Asyl. Außerdem hatte das Schiff vergangene Woche in den Gewässern vor Libyen technische Probleme. Man sei "manövrierunfähig" hieß es. Als ausgerechnet ein Boot mit deutschen Flüchtlingsrettern den Rechtsextremen in Seenot zur Hilfe kommen wollte, nahmen diese das Angebot aber nicht an.

Hilfsorganisationen, die an der Flüchtlingsrettung im Mittelmeer beteiligt sind, hatten die Aktion "Defend Europe" scharf kritisiert. Die Aktivisten hatten mit der "C-Star" erst vor wenigen Tagen unter anderem ein Schiff der beiden Hilfsorganisationen Ärzte ohne Grenzen und SOS Méditerranée (SOS Mittelmeer) verfolgt.

Hinter der rechten Propagandaaktion auf See stehen deutsche, französische und italienische Mitglieder der "Identitären Bewegung", die in Deutschland vom Verfassungsschutz beobachtet wird.

qu/fab (dpa, afp)