1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Gesellschaft

Rechte Demos zum Jahrestag von Charlottesville

12. August 2018

Ein Jahr nach den gewalttätigen Ausschreitungen in Charlottesville, hat Ivanka Trump Neonazismus deutlich verurteilt. Auch ihr Vater, US-Präsident Donald Trump, äußerte sich auf Twitter.

https://p.dw.com/p/331ZM
Eine Frau leght Blumen in Charlottesville nieder (Foto: Getty Images)
Gedenken an Heather Heyer in CharlottesvilleBild: Getty Images/AFP/L. Cyrus

Die Ausschreitungen am 12. August 2017 schockierten nicht nur die Bürger der Stadt Charlottesville, sondern machte viele Menschen im ganzen Land und über die Grenzen der USA hinaus betroffen. Vor genau einem Jahr eskalierte die Gewalt zwischen Ultra-Rechten und ihren Gegnern bei der von Extremisten organisierten Demonstration "Vereint die Rechte".

Damals raste ein Rechtsextremer mit einem Auto in eine Gruppe Gegen-Demonstranten. Die 32-jährige Heather Heyer wurde dabei getötet, zahlreiche Menschen verletzt. Zum Jahrestag dieser Ereignisse wollen die Rechten nun wieder demonstrieren und zwar unter dem Motto "Vereint die Rechte 2" nahe dem Weißen Haus in Washington.

"Kein Platz für weiße Vorherrschaft"

Vor den angekündigten Protesten hat sich US-Präsidententochter Ivanka Trump deutlicher als ihr Vater von Rassismus und Neonazismus distanziert. Bei dem Neonazi-Aufmarsch in Charlottesville sei eine "hässliche Zurschaustellung von Hass, Rassismus, Fanatismus und Gewalt" zu beobachten gewesen, erklärte sie per Kurznachrichtendienst Twitter.

Für "weiße Vorherrschaft, Rassismus und Neonazismus" sei in den USA aber "kein Platz".

Stattdessen sollen die Amerikaner sich lieber gegenseitig unterstützen, damit jeder sein volles Potenzial ausschöpfen könne, schrieb Ivanka Trump in einem weiteren Tweet. 

US-Präsident Donald Trump hatte zuvor allgemeiner erklärt, er verurteile "alle Arten von Rassismus und Gewalt". "Wir müssen als Nation zusammenstehen", wie er ebenfalls bei Twitter schrieb. "Die Unruhen in Charlottesville vor einem Jahr führten zu sinnlosem Tod und Spaltung. Friede allen Amerikanern!"

Nach den Ausschreitungen vor einem Jahr hatte Trump beide Seiten gleichermaßen für die Gewalt verantwortlich gemacht und damit Empörung ausgelöst. Kritiker warfen ihm vor, sich nicht von rechtsextremer Gewalt zu distanzieren.

Charlottesville ruft Notstand aus

Vor dem Jahrestag hatten die Stadt Charlottesville und der Bundesstaat Virginia aus Sorge vor neuen Zwischenfällen den Notstand ausgerufen. Im Stadtzentrum wurde eine abgeriegelte Sicherheitszone eingerichtet, in der Gegenstände, die als Waffen eingesetzt werden könnten, verboten sind. Auch das Tragen von Masken ist untersagt. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie Sicherheitskräfte patrouillierten. Viele Demonstranten versammelten sich und protestierten gegen rechte Kräfte.

Demonstranten in Charlottesville (Foto: Getty Images)
Charlottesville fights back: In der Nähe der Universität von Virginia protestieren Menschen gegen RechtsextremismusBild: Getty Images/AFP/L. Cyrus

Für diesen Sonntag war eine rechte Demonstration in Charlottesville beantragt, aber nicht genehmigt worden. In Washington wurde sie unter Verweis auf die Versammlungs- und Meinungsfreiheit erlaubt. Gegendemonstranten haben zur "Massenmobilisierung" gegen die Rechtsextremisten in Washington aufgerufen.

Aus der Genehmigung des National Park Service geht hervor, dass die Veranstalter von "Vereint die Rechte 2" mit bis zu 400 Teilnehmern rechnen. Auf der Rednerliste stehen unter anderem der Antisemit Patrick Little und David Duke, der einst ein führendes Mitglied des rassistischen Ku Klux Klan war. 

jmw/fab (dpa, afp, ap)