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Raumsonde nähert sich besonderem Asteroiden

7. Mai 2011

Die Raumsonde Dawn ist bereits seit 2007 unterwegs zum Asteroiden Vesta. Nun beginnt die heiße Phase der Mission. Die Spannung bei den Wissenschaftlern steigt: Wird Vesta verraten, wie das Sonnensystem entstanden ist?

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Simmulation: Raumsonde Dawn vor dem Asteroiden Vesta (Foto: McREL)
Dawn auf dem Weg zu VestaBild: McREL

60 kluge Köpfe müssen nun noch enger zusammenarbeiten. Das internationale Team von Wissenschaftlern, das die Endphase der Mission der Raumsonde Vesta begleitet, hat in den kommenden drei Monaten viel zu tun. "Es geht um die letzte Feinabstimmung, etwa in Bezug auf das Sortieren und Auswerten der Datenmengen, die wir erwarten", sagt Andreas Nathues. Er arbeitet am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung, das an der Dawn-Mission beteiligt ist.

Parallelen zur Erde?

Atseroidengürtel (Foto: William K. Hartmaan, Courtesy of UCLA)
Hier liegt Vesta - mitten im AsteroidengürtelBild: William K. Hartmaan, Courtesy of UCLA

Dawn soll im Juli endlich den Asteroiden Vesta erreichen und dann Bilder von dessen Oberfläche machen. Laut Nathues wird die Raumsonde ein Jahr in verschiedenen Orbits um den Körper kreisen - teilweise in einer Entfernung von weniger als 200 Kilometern. Das verspricht sehr genaue Aufnahmen. Bereits der Blick durch das Weltraum-Teleskop Hubble hat gezeigt, dass es auf dem Asteroiden Vesta gigantische Krater gibt. Einer von ihnen ist im Durchmesser sogar 460 Kilometer lang und bedeckt fast den gesamten südlichen Teil des Asteroiden, der insgesamt auch nur einen Durchmesser von 560 Kilometern hat.

Daher ist der weit entfernte Asteroid auch so interessant für die Wissenschaftler: Er hat einen erdähnlichen Aufbau und könnte verraten, warum einige Asteroiden ähnlich wie die Erde aufgebaut sind und andere nicht. Denn obwohl auf Vesta wahrscheinlich vor viereinhalb Millionen Jahren Lavaströme flossen, war die Ursache dafür nicht dieselbe wie auf der Erde. Das Gestein auf Vesta verflüssigte sich aufgrund von hoher Radioaktivität. Auf der Erde hingegen herrscht im Inneren extremer Druck, der das flüssige Magma bis heute erzeugt.

Woher die Radioaktivität kam, wissen die Forscher ebenfalls. Als das Sonnensystem entstand, gab es in dem Gemisch, aus dem sich Vesta gebildet hatte, das radioaktive Element Aluminium 26. Es zerfiel und setzte so eine ungeheure Wärme frei. Vesta verflüssigte sich.

Langer Atem gefordert

Etwa ein Jahr lang wird Dawn um den Asteroiden kreisen und sich dann zu einem weiteren Ziel aufmachen: Ceres. Dieser im Durchmesser doppelt so große Asteroid birgt möglicherweise ein anderes Geheimnis in seinem Inneren. Die Wissenschaftler vermuten einen gefrorenen Ozean - und weitere Antworten auf die große Frage, wie das Sonnensystem entstanden ist.

Autor: Nicole Scherschun (mit dpa, idw)
Redaktion: Fabian Schmidt