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Raketen statt Ruhe

14. November 2008

Der seit fünf Monaten währende Waffenstillstand zwischen Israel und den radikalen Palästinenserorganisationen im Gazastreifen wird immer brüchiger. Von beiden Seiten werden Luftangriffe gemeldet.

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Nach einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen (Archivbild)Bild: AP

Bei israelischen Raketenangriffen wurden am Freitag (14.11.2008) nach palästinensischen Angaben mindestens zwei Männer verletzt. Als Vergeltungsschlag feuerten militante Palästinenser Geschosse auf Israel ab. Von den Angriffen betroffen waren hier die Grenzstadt Sderot und die südisraelische Stadt Aschkelon, eine Frau wurde leicht verletzt. Zu den Raketenabschüssen bekannte sich erstmals seit Beginn der Waffenruhe am 19. Juni die radikalislamische Hamas-Organisation. Israels Ministerpräsident Ehud Olmert wollte noch im Laufe des Freitags mit der Armeeführung über mögliche Reaktionen beraten.

Der Waffenstillstand wurde offiziell noch nicht aufgekündigt, doch keine der Seiten scheint noch gewillt, die Vereinbarungen vom 19. Juni einzuhalten. Insgesamt kamen laut eigenen Angaben seit Dienstag vergangener Woche (04.11.2008) neun militante Palästinenser und ein Zivilist ums Leben. In derselben Zeit wurden nach israelischen Angaben mehr als 70 Raketen auf Israel abgefeuert.

Gazastreifen erneut isoliert

Als Reaktion auf die jüngsten Auseinandersetzungen hat Israel die Zugänge zum Gazastreifen wieder weitgehend abgeriegelt. Die Vereinten Nationen erklärten am Freitag, dass die 750.000 Einwohner der Stadt Gaza nicht mehr mit Lebensmitteln beliefert werden könnten. Neben einer akuten Hungerkrise drohe außerdem ein Zusammenbruch der Energieversorgung. Journalisten wird "aus Sorge um das Wohlergehen" die Einreise in den Gazastreifen verweigert.

EU-Außenkommissarin Benita Ferrero-Waldner zeigte sich am Freitag tief besorgt wegen der Auswirkungen der Abriegelung. Sie appellierte an Israel, die Grenzübergänge für humanitäre Hilfsleistungen sowie den Warenverkehr wieder zu öffnen und rief beide Seiten auf, Zurückhaltung zu üben. Die das Autonomiegebiet kontrollierende Hamas hat wiederholt davor gewarnt, dass der seit fünf Monaten bestehende brüchige Waffenstillstand endgültig scheitern könnte, wenn der Boykott weiter anhalte.

Initialzündung Tunnelsprengung

Auslöser der jüngsten Runde der Gewalt war die Sprengung eines rund 250 Meter langen Tunnels, bei der sechs Palästinenser ums Leben kamen. Israel begründete die Zerstörung damit, dass die Hamas den Tunnel für die Entführung israelischer Soldaten oder einen Anschlag nutzen wolle. Die durch Ägypten vermittelte Waffenruhe wurde am 19. Juni zwischen Israel und radikalen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen geschlossen. Die auf sechs Monate befristete Waffenpause läuft im Dezember ab. (sas)

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