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Prozess gegen Siemens-Manager vertagt

6. September 2013

Schon wieder steht ein ehemaliger Siemens-Vorstand vor Gericht. Uriel Sharef wird vorgeworfen, für ein Milliardengeschäft argentinische Regierungsvertreter bestochen zu haben. Der Prozess wurde schnell abgebrochen.

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Uriel Sharef, ehemaliger Siemens-Vorstand (Foto: AFP)
Bild: Getty Images/Afp/Andreas Solaro

Zum Prozessauftakt gegen den früheren Siemens-Vorstand Uriel Sharef hat die Verteidigung die Einstellung des Verfahrens vor dem Landgericht München beantragt. Der Staatsanwaltschaft warf Sharefs Anwalt Heiko Lesch am Freitag Willkür und einen Verstoß gegen rechtsstaatliche Prinzipien vor. So sei der Verteidigung kein ausreichender Einblick in die "chaotisch" geführten Ermittlungsakten im Siemens-Komplex gewährt worden. Die Vorbereitung einer sachgerechten Verteidigung sei so nicht möglich gewesen. Die Vorsitzende Richterin unterbrach die Sitzung nach der fast einstündigen Verlesung des Antrags.

Die Staatsanwaltschaft hatte den früheren Siemens-Zentralvorstand Sharef bereits vor rund zwei Jahren wegen des Verdachts der Untreue angeklagt. Sie wirft dem 69-Jährigen vor, im Zusammenhang mit einem Geschäft für fälschungssichere Ausweise in Argentinien ein Bestechungssystem gedeckt zu haben, das dem Elektrokonzern den Auftrag sichern sollte. Dabei sollen rund 9,5 Millionen US-Dollar Bestechungsgelder gezahlt worden sein. Sogar der damalige Staatspräsident Carlos Menem soll Geld dafür bekommen haben, Siemens den lukrativen Milliarden-Auftrag zuzuschanzen.

Der Verteidiger von Uriel Sharef erklärte dazu am Freitag: "Die Vorwürfe der Anklage sind unbegründet. Die Verteidigung geht davon aus, dass das Verfahren mit einem Freispruch enden wird."

zdh/gmf (dpa, rtr)