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Correa erklärt sich zum Sieger

17. Februar 2013

Im Andenstaat Ecuador hat sich Präsident Rafael Correa zur Wiederwahl gestellt. Nach ersten Prognosen gewann der Linkspolitiker bereits in der ersten Runde mit großem Vorsprung.

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Ecuadorean President Rafael Correa bei der Stimmabgabe (Foto: Getty Images)
Rafael Correa Wahl in EcuadorBild: Rodrigo Buendia/AFP/Getty Images

Ecuadors Staatspräsident Rafael Correa ist laut Nachwahlbefragungen wiedergewählt worden. Der linksgerichtete Wirtschaftsexperte kommt nach verschiedenen Prognosen auf 59 bis 61 Prozent der Stimmen. Der konservative Bankier Guillermo Lasso wurde demnach mit etwa 22 Prozent zweiter. Mit diesem Ergebnis wäre Correa im ersten Durchgang der Präsidentenwahl ohne Stichwahl im Amt bestätigt. Der Amtsinhaber erklärte sich bereits zum Sieger.

In dem südamerikanischen Land wurden am Sonntag außerdem die 137 Mitglieder der Nationalversammlung sowie fünf Abgeordnete für das Anden-Parlament gewählt. Die Wahl verlief ohne Zwischenfälle. Zur Stimmabgabe waren 11,6 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen.

Für einen starken Sozialstaat

Der linksgerichtete Politiker tritt für einen "Sozialismus des 21. Jahrhunderts" ein. Mit dem Ausbau von Sozialmaßnahmen hat der in den USA ausgebildete 49-jährige Ökonom eine breite Unterstützung der armen Bevölkerungsgruppen gewonnen.

Im Wahlkampf trat Correa für Steuererhöhungen und eine Stärkung des Sozialstaats ein. Lasso warb für die Förderung von Auslandsinvestitionen und Steuervergünstigungen für Unternehmen mit neuen Arbeitsplätzen. Er setzte sich auch dafür ein, Maßnahmen von Correa wie eine fünfprozentige Steuer auf die Ausfuhr von Kapital zurückzunehmen.

Präsidentenwahl in Ecuador

Correa ist ein Anhänger des venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez, gilt aber als weniger radikal. Gleichwohl hat er in seiner Amtszeit den Einfluss der Oppositionsparteien und der Kirche zurückgedrängt und ist mit juristischen Schritten gegen kritische Journalisten vorgegangen.

Der Ölreichtum des Landes steuert mehr als die Hälfte der Exporterlöse bei und ermöglichte es der Regierung, die Staatsausgaben mit einem Anteil von 11,1 Prozent am Bruttoinlandsprodukt auf den höchsten Wert in Lateinamerika zu heben.

Neuwahl des Vizepräsidenten und des Parlaments

Außenpolitisch sucht Correa die Nähe zu Rivalen der USA wie Iran und China. Im August vergangenen Jahres gewährte er dem WikiLeaks-Gründer Julian Assange politisches Asyl in der ecuadorianischen Botschaft in London.

Die rund 11,6 Millionen Wahlberechtigten waren aufgerufen, auch den Vizepräsidenten und ein neues Parlament zu bestimmen. In Ecuador herrscht Wahlpflicht. Für die stimmberechtigten 16- bis 18-Jährigen war der Gang zur Abstimmung jedoch freiwillig.

mm/re/sc (epd, ap, rtr, dpa, afp)