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Massive Stellenstreichung

20. Februar 2007

Bei dem europäischen Flugzeughersteller Airbus werden nach Worten des französischen Ministerpräsidenten Dominique de Villepin insgesamt 10.000 Stellen wegfallen.

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Dominique de Villepin im Parlament, Quelle: AP
Überbringer der schlechten Nachricht: Dominique de Villepin (Archivfoto)Bild: AP

Er habe über die Probleme bei Airbus mit Bundeskanzlerin Angela Merkel gesprochen, sagte Dominique de Villepin am Dienstag (20.2.07) dem Sender RTL. Er kündigte zudem an, dass Präsident Jacques Chirac und Merkel die Airbus-Krise bei einem Treffen am Freitag auf Schloß Meseberg bei Berlin erörtern wollen. "Das ist eine Frage, die wir auf höchster Ebene angehen wollen", fügte Villepin an.

"Schnelle Lösung"

Die Airbus-Mutter EADS hatte am Montag mitgeteilt, sich bislang nicht auf Details des Sparprogramms "Power8" verständigt zu haben, mit dem Milliarden eingespart werden sollen. Airbus-Chef Louis Gallois, sagte, es müsse "schnell eine Lösung gefunden werden, die nationale Interessen überwindet". Deutschland und Frankreich sind die beiden einflussreichsten Länder bei EADS, Airbus-Standorte und damit Begehrlichkeiten gibt es aber auch in Spanien und Großbritannien.

Airbus will mit dem "Power8" genannten Sparprogramm bis 2010 die Kosten um fünf Milliarden Euro und danach um weitere zwei Milliarden pro Jahr senken will. Denn allein die Entwicklung des A350 XWB, der nochmals neu konstruiert werden musste, kostet den Flugzeugbauer zehn Milliarden Euro - mehr als doppelt so viel wie geplant und fast so viel wie der Großraumjet A380, der zwölf Milliarden Euro verschlang. Probleme beim Einbau der A380-Verkabelung haben zudem zu Lieferverzögerungen von zwei Jahren geführt. Airbus rutschte dadurch 2006 in die roten Zahlen und vermiest EADS die Bilanz.

Zwei Standorten droht das Aus

In Deutschland und Frankreich beschäftigt Airbus jeweils rund 20.000 Personen, weitere 3000 in Spanien sowie 12.000 in Großbritannien. EADS-Co-Chef Tom Enders betonte, dass bei der Sanierung die Lasten und Zukunftschancen fair auf die Länder verteilt werden sollten. Das Ergebnis müsse stimmen und sei wichtiger als eine schnelle Einigung. Zwei der insgesamt sieben deutschen Werke - Varel und Nordenham - droht das Aus. (sams)