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Portugal testet erfolgreich Finanzmarkt

4. April 2012

Portugal hat sich auf dem Finanzmarkt eine Milliarde Euro geliehen - erstmals, seitdem das finanziell angeschlagene Euroland Hilfsgelder aus dem Rettungsfonds der EU erhält.

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GeldsäckeBild: Marén Wischnewski / Fotolia

Die Versteigerung der portugiesischen Anleihen stieß bei Investoren am Mittwoch auf reges Interesse. Die Geldmarktpapiere waren 2,6-fach überzeichnet, Portugal hätte zu denselben Konditionen also mehr als doppelt so viel Geld leihen können.

Der Zinssatz lag bei 4,5 Prozent. Zuletzt hatte Portugal vor mehr als einem Jahr Papiere mit längerer Laufzeit versteigert. Damals lag der Zinssatz mit 5,9 Prozent noch höher. Kurz darauf erhielt das von der Pleite bedrohte Portugal von der Europäischen Union und dem Internationalen Währungsfonds Hilfszahlungen von 78 Milliarden Euro.

"Eine Art Brücke" für Portugal

Weil Portugal seitdem unter dem Euro-Rettungsschirm steht, ist das Land nicht darauf angewiesen, sich Geld auf den Finanzmärkten zu leihen. Die Versteigerung am Mittwoch gilt daher als erfolgreich bestandener Test, auch wenn der Zinssatz noch relativ hoch ist.

Nach bisherigen Plänen soll sich Portugal erst 2014 wieder komplett über die Finanzmärkte finanzieren. Nach Einschätzung von EU-Währungskommissar Olli Rehn könnte Portugal allerdings auch danach noch auf die Unterstützung internationaler Geldgeber angewiesen sein. Die EU solle darauf vorbereitet sein, "dass eine Art Brücke gebaut werden muss, wenn Portugal an die Märkte zurückkommt", so Rehn am Mittwoch gegenüber einem finnischen Fernsehsender.

Ebenfalls am Mittwoch gab der Internationale Währungsfonds (IWF) eine Kredittranche von 5,2 Milliarden Euro für Portugal frei. Der IWF bescheinigte dem Land "gute Fortschritte" bei der Umsetzung seines wirtschaftlichen Spar- und Reformprogramms.

bea/hp (dpa, afp)