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Portugal: Mehr als nur Ronaldo

Jens Krepela (sid)1. Juni 2012

Cristiano Ronaldo ist das Juwel in Portugals Nationalelf, aber es gibt auch noch genug glänzende Edelkicker um ihn herum. Das Team ist neben den Niederlanden die härteste Nuss in der deutschen Vorrundengruppe B.

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Foto: Huebner/Tejedor
Bild: picture alliance/Foto Huebner

Trotz der spielerischen Qualität hatte Portugal überraschend viel Mühe, sich für die EURO-Endrunde zu qualifizieren. Nach schleppendem Start in den ersten beiden Qualifikationsspielen wurde Nationaltrainer Carlos Queiroz entlassen. Seither ist Ex-Sporting Lissabon-Coach Paulo Bento im Amt. Der Wechsel brachte neuen Schwung, dennoch unterlag die Mannschaft Dänemark in der entscheidenden Partie in Kopenhagen mit 1:2. Die Portugiesen mussten den Umweg über die Play-offs nehmen. In den Spielen gegen Bosnien-Herzegowina setzte sich das Team um Cristiano Ronaldo aber letztlich souverän durch. Ein Erfolg für den Ronaldo auch Bento verantwortlich macht: "Er hat die Wende geschafft und das Team umgekrempelt. Er hat eine neue Mentalität und frisches Blut gebracht, das war wichtig." Bento hatte mit Jose Bosingwa und Ricardo Carvalho zwei etablierte Nationalspieler wegen mangelnder Disziplin aus dem Kader geworfen.

Portugals Nationalspieler jubeln mit Cristiano Ronaldo nach seinen ersten Treffer im Play-Off-Spiel gegen Bosnien Herzegowina (Foto:AP/dapd)
Cristiano Ronaldo traf doppelt im entscheidenden Play-Off-Spiel gegen Bosnien-HerzegowinaBild: dapd

Offensiv top, Torwart flop

"Portugal kann die EURO gewinnen", sagt Rekordnationalspieler Luis Figo. Daran sind Zweifel angebracht. Die Mannschaft ist sehr abhängig von der Leistung Ronaldos. Kommt der teuerste Fußballer der Welt nicht in Tritt, fällt es den Portugiesen schwer, das Spiel zu gestalten. Dabei birgt der Kader neben Ronaldo durchaus Qualität: In der Abwehr stehen mit Innenverteidiger Pepe und Linksverteidiger Fábio Coentrão zwei weitere Profis vom frischgebackenen spanischen Meister Real Madrid. Im Mittelfeld ist Raul Meireles vom FC Chelsea vielseitig einsetzbar, Coach Bento hat ihn nach seinem Amtsantritt nach hinten beordert um dem defensiven Mittelfeld mehr Stabilität zu geben. Als Sturmspitze soll Manchester Uniteds Nani für Tore sorgen. In der EM-Qualifikation gelangen dem wendigen Stürmer fünf Treffer.

Portugals Nationalelf pflegt auch unter Bento das gewohnt flüssige, technisch saubere Kombinationsspiel. Beide Außenverteidiger schalten sich nach Möglichkeit mit in den Angriff ein. Ronaldo genießt hinter den Spitzen viele Freiheiten, außerdem ist er mit seinem gewaltigen Schuss bei Standardsituationen gefährlich. Schwachpunkt der Elf ist die Torhüterposition. Eduardo, die derzeitige Nummer eins, zählt nicht zu den besten Keepern der Welt. Vor allem in Sachen Strafraumbeherrschung hat er Nachholbedarf.

Porträtaufnahme von Paulo Bento, dem portugiesischen Natinaltrainer (AP Photo/ Francisco Seco)
Bentos Vertrag wurde schon vor dem Turnier verlängertBild: AP

Negative Bilanz gegen Deutschland

Die Bilanz der Portugiesen gegen die deutsche Nationalelf ist negativ. Von 16 Begegnungen konnte die südeuropäische Elf nur drei gewinnen, dem gegenüber stehen acht Niederlagen. Auch beim letzten wichtigen Aufeinandertreffen auf internationalem Parkett unterlag Portugal der Elf von Jogi Löw: Im EM-Viertelfinale 2008 zogen die Portugiesen in einer packenden Partie mit 2:3 den Kürzeren.