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Porträt: Steve Jobs - ein Vater vieler Revolutionen

25. August 2011

Steve Jobs gilt als Visionär, Workaholic und gnadenlos fordernder Chef. Mit dieser Mischung machte er Apple zum einflussreichsten Unternehmen der Tech-Branche. Jetzt tritt der Vater der iPhones, iPads und Macs zurück.

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Apple-Gründer Steve Jobs (Archivfoto: AP)
Apple-Gründer Steve JobsBild: AP

Steve Jobs hat mehr als einmal die Welt verändert. In den 1970er Jahren stand er mit den ersten Apple-Rechnern an der Wiege der PC-Revolution. Zuletzt krempelte Apple unter seiner Führung mit dem iPhone den Mobilfunk-Markt um.

Und mit dem Tablet-Computer iPad stutzen Apple und Jobs gerade den Personal Computer zurecht, dem er selbst einst zum Aufstieg verholfen hatte. Zwischendurch mischte er als Besitzer des Animationsstudios Pixar im Filmgeschäft mit und beschleunigte mit dem iPod den Wandel der Musikbranche.

Das zweite Ende

Mit dem Rücktritt am Mittwoch (24.08.2011) endete Jobs' zweite Zeit an der Spitze von Apple. Die erste nahm ein jähes Ende 1985, neun Jahre nach der Firmengründung, als der Mitbegründer aus dem Unternehmen gedrängt wurde. Jobs baute danach das neue Unternehmen NeXT auf, das noch eine entscheidende Rolle für Apple spielen sollte.

Als Apple 1997 vor dem finanziellen Ruin stand, wurde Jobs als Retter zurückgeholt - und brachte ein bei NeXT entwickeltes Betriebssystem mit, auf dem auch die heutige Software der iPhones und Mac-Computer basiert.

Interessen: Computertechnik und Buddhismus

Steve Jobs (l.) 1984 mit seinem Kompanion Steve Wozniak (r.), zwischen ihnen der damalige Apple-Chef John Sculley (Archivfoto: dapd)
Aufnahme aus vergangenen Tagen: Steve Jobs (l.) mit John Sculley (M.) und Steve Wozniak (r.)Bild: dapd

Der heute 56-jährige Jobs wuchs als Adoptivkind in Kalifornien auf und entwickelte früh ein Interesse für Computertechnik. Das brachte den Studienabbrecher mit dem Hewlett-Packard-Mitarbeiter Steve Wozniak zusammen, mit dem er 1976 die Firma Apple gründete. In den Jahren davor interessierte sich Jobs unter anderem für Kalligraphie und Buddhismus und reiste durch Indien.

Der Erfolg der ersten Apple-Computer machte Jobs schnell zum Millionär - doch sein steiler Aufstieg fand ein abruptes Ende. 1984 stellte er noch triumphal den Apple Macintosh, den ersten erfolgreichen Computer mit einer grafischen Bedienungsoberfläche vor. Im Jahr darauf wurde er jedoch nach einem Strategiestreit und geschäftlichen Problemen aus seiner Firma gedrängt - von dem ehemaligen Pepsi-Cola-Manager John Sculley, den er selbst auf den Chefposten geholt hatte.

Lehrreiche Rückschläge

Es folgte eine schwere Zeit mit Enttäuschungen und Selbstzweifeln, wie Jobs später erzählte - doch er scheint auch viele Lehren aus den negativen Erlebnissen gezogen zu haben. Nach seiner Rückkehr auf den Apple-Chefposten behielt er die Zügel fest in der Hand, versammelte um sich Top-Manager, denen er vertraute, achtete stets auf ordentliche Gewinne und setzte seine Visionen gegen alle Zweifel durch, auch wenn es ihm zuweilen den Vorwurf einbrachte, eigenwillig und diktatorisch zu agieren.

Der Erfolg gab ihm Recht: Apple sitzt auf einem Geldberg von mehr als 70 Milliarden Dollar und wetteiferte zuletzt mit dem Ölmulti Exxon Mobil um den Titel des wertvollsten Unternehmens der Welt.

Immer wieder Gesundheitsprobleme

Diese wirtschaftliche Idylle wurde allerdings immer wieder von Gesundheitsproblemen gestört. 2004 wurde ihm ein Tumor in der Bauchspeicheldrüse entfernt - und Jobs sorgte für massive Verunsicherung bei Investoren, weil er die Krankheit erst nach der erfolgreichen Operation überhaupt öffentlich machte. Er bekannte später, dass ein Arzt ihm nach der Diagnose bereits empfohlen habe, seine Geschäfte zu regeln.

2009 nahm Jobs für ein halbes Jahr eine krankheitsbedingte Auszeit - erst spät wurde bekannt, dass er in dieser Zeit eine Spenderleber erhalten hatte. Laut Jobs sorgten Stoffwechsel-Probleme dafür, dass er an Gewicht verlor. In diesem Jahr musste er erneut kürzertreten und wirkte sehr dünn.

Im November soll nun die ultimative Steve-Jobs-Biografie erscheinen, für die er sich ausgiebigen Interviews stellte. Der Termin der Veröffentlichung wurde erst kürzlich von März 2012 vorgezogen.

Autor: Andrej Sokolow (dpa)
Redaktion: Frank Wörner