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Politik direkt Forum vom 21. 04. 2011

28. April 2011
https://p.dw.com/p/RKlM

Die Sendung:

Deutschland will schnell raus aus der Atomenergie. Doch was kostet der Umstieg? Und: Wie schnell kann man aussteigen? Vor 25 Jahren explodierte der Atomreaktor von Tschernobyl. Strahlentote gab es auch in der DDR. Anfang des Jahres wurde auf Kopten im ägyptischen Alexandria ein Anschlag verübt. Auch die koptische Gemeinde in Deutschland war empört und hat Opfer aufgenommen. Und: Der fiktive Abgeordnete Jakob Maria Mierscheid.

Reaktionen unserer Zuschauer:

René Junghans, Brasilien (Energiewende)

„Deutschland will schnell raus aus der Atomenergie - Die Kosten werden wohl ganz erheblich sein. Alternative Energiequellen müssen nicht nur geschaffen, sondern auch bezahlt werden. Irgendwo muss das Geld herkommen, was im Klartext heißt, das Volk muss (erneut) tiefer in die Taschen greifen. Windenergie wäre perfekt, aber da wehrt sich sogleich jeder, denn die Anlagen sollen mal bloß nicht im eigenen Garten aufgestellt werden, beim Nachbarn aber herzlichst gerne. Es nützt allerdings nichts, in Hysterie zu verfallen, nur weil es in Japan ein Problem gibt. Tsunami und Erdbeben gibt es in Deutschland nicht, warum also die ganze Aufregung?“

Gerhard Seeger, Philippinen (Energiewende)

„Es ist eher umgekehrt. Wer keine Angst hat vor der Atomkraft, ist irrational. Nicht nur das jüngste atomare Unglück in Japan legt Zeugnis ab für die Gefährlichkeit, sondern es gibt zahlreiche Beweise für die Gefahr, von verniedlichendem, als Zwischenfall bezeichnete Störungen in den AKWs bis hin zu den vielen Erkrankungen die auf radioaktive Strahlung entstanden. Wer das nicht zur Kenntnis nehmen kann (wohl oft aus eigenem Interesse, es verdient sich gut) aber auch sonst, ist irrational. (um nicht Irre zusagen) Es wird nie davon geredet, dass der Einstieg in die Atomenergie zu schnell war, es wurde dem Volk schon sehr früh (und falsch) eingeredet, man müsse so schnell wie möglich in Atomkraft einsteigen, sonst könne man die Versorgung nicht gewährleisten. Es hätte, auch nach Ansicht von Wissenschaftlern, länger geforscht werden müssen, die Zeit war da. Auch die Menge und zusätzliche Gefahr des Atommülls, wurde geflissentlich verschwiegen. Es gäbe hier noch viel zu sagen, doch das würde den Rahmen sprengen.“

Hannelore Krause, Deutschland (Grüner Kanzler)

„Zur Zeit noch nicht. Massen zu bewegen, bedeutet noch lange nicht, regierungsfähig zu sein. Außerdem gehört zum Regieren auch noch ein bisschen mehr. Allein Atomkraftwerke und Klimaschutz machen noch lange keine Politik aus. Ich würde keinem von denen, die da auf der grünen Bühne stehen, ein solches Amt zutrauen. Sie alle wirken abgehoben und nicht auf dem Boden der Realität stehend. Joschka Fischer hat zwar einen guten Job als Außenminister gemacht; ihn nun wieder aus der Schublade zu holen, halte ich nicht für sinnvoll. Und wenn erst das Thema Atomkraftwerke ect. ad acta gelegt ist, wird sich der Boom auch wieder legen.“

Erwin Scholz, Costa Rica

Kopten

Dass ideologischen Typen unserer Welt

der feige Anschlag aufs Leben so sehr gefällt?

Haben die Religionen denn nicht schon immer

sehr ähnliche, jenseitige Kursbestimmer?

Und wenn es dann jetzt noch ein und derselbe wäre,

kommt man sich total vertrottelt in die Quere.

Ob eine Haltung jüdisch, christlich, muselmanisch,

tolerant hat sie zu sein, nicht deppert, damisch.

Tschernobyl

Ein End droht unserm Lebensstil

und dem ihm eignen Wertgefühl,

seit dem Fanal in Tschernobyl

viel Zukunftsmut zum Opfer fiel.

Strahlt das AKW, die Sonne,

letztere meist uns zur Wonne,

sie brodelt fern und tief im All,

ist dies beim Meiler nicht der Fall.

Herbert Fuchs, Finnland

"Wer jetzt noch nicht begriffen hat was Tschernobyl & Fukushima bedeuten für die gesamte Menschheit, wird mit Sicherheit einmal von den nachfolgenden Generationen bis in die Steinzeit verflucht werden, dass ist Fakt. Wir alle haben die megagroße Verantwortung, dass die Menschen nach uns eine Welt vorfinden die nicht von ihren Ahnen mutwillig, d.h. aus Geld.- und Machtgier zerstört wurde und unbrauchbar geworden ist. Die gesamte Menschheit auf Mutter Erde muss eine menschliche Lösung finden um vor diesen Atomwahnsinn schnellstmöglich auszusteigen. Die Energiegewinnung von Sonne/ Meer/Wind könnte nach meiner Meinung unser aller Ziel sein, damit die nachfolgenden Generationen nicht auf unsere Gräber spucken."

Die Redaktion von ‚Politik direkt’ behält sich das Recht vor, Zuschriften zu kürzen.