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Politik direkt Forum vom 07. 04. 2011

14. April 2011
https://p.dw.com/p/RHqI

Die Sendung:

Nach 10 Jahren an der Parteispitze muss Guido Westerwelle nach den bitteren Wahlniederlagen im Südwesten Deutschlands seinen Platz räumen. Neuer Parteichef wird Gesundheitsminister Philipp Rösler. Doch wie will er seine Partei auf Erfolgskurs bringen? Weitere Themen u.a.: schwierige AKW- Demontage; der Fall Eichmann, gefährliches Plastik in Kindergärten

Reaktionen unserer Zuschauer:

Herbert Fuchs, Finnland

„Den meisten Spitzenpolitikern in Deutschland ergeht es nicht anders als den Fußballtrainern in der Bundesliga. Wenn einmal das Pulver verschossen ist, hilft auch keine Versicherung mehr und der Dank des Vaterlandes ist dir sicher. Ganz anders ergeht es den großen Bankmanagern, wenn die bei Unmengen von Kreditvergaben den Wagen voll an die Wand fahren, bekommen die noch unfassbare (Abfindungen, d.Red.) mit, damit sie in Zukunft nicht verhungern müssen, was die Steuerzahler niedergeschmettert aufbringen müssen, ob sie wollen oder nicht. Das ganze EU-Programm der finanziellen staatlichen Nächstenhilfe ist ein Fass ohne Boden. Und wer glaubt, dass dieses EU-Schmusegeld einmal wieder zu seinem Absender zurückfindet, der glaubt bestimmt noch an den Weihnachtsmann. Nach meiner Meinung ist es leichter eine Schar Flöhe zu hüten als zur Zeit diese EU- Geldpolitik zu verstehen.“

René Junghans, Brasilien (zu FDP)

„Guido Westerwelle war meiner Meinung nach stets ein guter Politiker; es ist eigentlich unverständlich wieso er eine solche Wahlniederlage erlitten hat. Philipp Rösler wird es als Westerwelles Nachfolger nicht leicht haben. Aber ich bin mir sicher, er wird es schaffen, denn er scheint mir hoch intelligent und er hat auch die nötige Flexibilität, um nicht anzuecken. Diese neue Führung wird seiner Partei sichtlich gut tun.“

Gerhard Seeger, Philippinen (zu Atomkraft und FDP)

„Atomstrom ist billig und sicher! Das wurde jahrelang verkündet, obwohl schon sehr gut bekannt war, dass allein der Aufwand für Sicherheit (die doch nicht gewährleistet ist) es teuer machen würde. Auch atomarer Müll, nicht nur der abgebrannten Brennstäbe, auch stillgelegte AKWs sind noch ebenso gefährlich, wie der Schutt, der beim Abriss entsteht (…). Und nicht nur heute, Kosten und Gefahren werden in Zukunft für viele Generationen vererbt. Die Profiteure sind wohl vom Grundsatz „Nach uns die Sintflut“ geleitet. Denn noch immer gibt es, nicht nur in Deutschland und in sehr vielen Ländern, sogar in Japan, Befürworter. Zum Thema FDP: Rösler Hoffnungsträger? Weil er als Gesundheitsminister so gut für die Lobbyisten sorgte? Die Kranken zahlen immer noch drauf. Aber etwas Besseres haben sie wohl nicht. Bleibt die Hoffnung, dass Rösler schafft, wozu Westerwelle den Boden geebnet hat, dass sich die FDP selbst abschafft. Großspurig nannte diese Partei sich „Die Liberalen“, vergaßen aber geflissentlich hinzuzufügen, dass die Liberalität nur für einige wenige gemeint war.“

Hannelore Krause, Deutschland (zu FDP)

"Dass sich die Wähler der FDP entsagt haben, hat ihr Noch-Außenminister Guido Westerwelle zu verantworten. Vom Boom in 2009, der sie wieder einmal in die Regierungsverantwortung mit der CDU/CSU brachte, ist nichts mehr übrig. Verblasst sind die Zahlen und auch Guido Westerwelle selbst. Ob Gesundheitsminister Philipp Rösler es schaffen wird, die FDP wieder 'salonfähig' zu machen, d.h. zu einem zweistelligen Ergebnis zu bringen, bleibt abzuwarten. Er ist intelligent, jungenhaft und wohl erzogen, besitzt auch ein gewisses Maß an Charisma. Ob er sich allerdings durchzusetzen vermag, bleibt abzuwarten. Es wäre sehr schade für eine liberale Partei, die erst bei den letzten Bundestagswahlen (2009) ein für sie nie da gewesenes Ergebnis einfahren konnte - obwohl seit 1949 dabei - wenn diese Partei aus der Parteienlandschaft verschwinden und unter 'ferner liefen' rangieren würde."

Erwin Scholz, Costa Rica (zu Atomkraft und FDP):

„Kein Fortschritt ohne AKW:

Realität wurd’ die Idee

entlang der See, am Wasser, Fluss,

bis hin zu tödlichem Verdruss.

Sagt jetzt ade der Fortschritts-Mär.

Glaubte ihr eh nur ungefähr,

denn stets vorhanden irgendwo

ist leider dieses Risiko.

Man fängt nun an erneut von vorn,

vielleicht in Bälde mehr konform

mit der Scheu für eine Achtung

andrer Einsicht und Betrachtung.

Hofft, dass Bürokraten-Geister

meistern künftiges Gekleister.“

„Guido geht. Ein Neuer kommt.

Ob der FDP dies frommt?

Will nun mit sanften Worten

politisch neu sich orten,

sich "sozialisieren",

am Wohlgefühl mit rühren,

als junger, "milder Haufen"

im Trend der Zeit mitlaufen.

Derart sich jetzt kasteien

tun keine wahren Freien.

Aus einer solchen Quelle

türmt auf sich keine "Welle".“

Die Redaktion von ‚Politik direkt’ behält sich das Recht vor, Zuschriften zu kürzen.