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Michelle Obama startet Podcast

Stuart Braun so
28. Juli 2020

Mitten im US-Wahlkampf veröffentlicht Ex-First Lady Michelle Obama auf Spotify einen Podcast, der nicht politisch sein will. Erster Gast: ihr Ehemann.

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Michelle Obama hat einen Podcast produziert
Michelle Obama hat einen Podcast produziertBild: Getty Images/J. Bachman

Eigentlich möchte Michelle Obama in ihrem Podcast nach eigenen Angaben den Schwerpunkt auf Persönliches und weniger auf Politisches legen. Doch in der Einführung zu ihrem Podcast holt sie zunächst aus und spricht "über die Gemeinschaft, die Liebe, die unsere Beziehungen antreibt". Es geht ihr dabei um die aktuelle soziale und politische Lage in den USA. "Angesichts der Dinge, die derzeit passieren, den Todesfällen von George Floyd, Breonna Taylor und Ahmaud Arbery bis hin zu den nicht aufhörenden Protesten und der Corona-Pandemie, die unsere Geduld - und unser Gewissen - auf die Probe stellen", sagt sie, "denke ich, dass sich heutzutage viele Menschen fragen, wo und wie sie sich in einer Gemeinschaft wiederfinden können." Erst danach beginnt sie ihr Gespräch mit dem ehemaligen US-Präsidenten und ihrem Ehemann Barack Obama.

Michelle Obama will die Gemeinschaft stärken

Auch in den kommenden Folgen soll dank sehr privater Interviews mit Familienmitgliedern und Freunden wie Conan O'Brien oder ihrer früheren Beraterin Valerie Jarrett das Gemeinschaftsgefühl in "The Michelle Obama Podcast" im Mittelpunkt stehen.

 

"Meine Mutter und mein Bruder kommen vorbei", schreibt sie auf Instagram. "Ich spreche mit Freundinnen und Frauen, die immer da waren, wenn ich ihre Schulter zum Anlehnen brauchte."

Michelle Obamas Konzept, "einen Ort für alle zu schaffen, der helfen soll, tiefer in Eure eigenen Leben und Beziehungen hineinfühlen zu können", spiegelt auch ihre ambivalentes Verhältnis gegenüber der Politik wider. Das hat sie in ihrer 2018 erschienenen Autobiographie "Becoming - Meine Geschichte" bereits klar zum Ausdruck gebracht: "Ich war noch nie ein Fan von Politik. Und meine Erfahrungen in den letzten zehn Jahren haben daran wenig geändert." Der Bestseller wurde in 20 Sprachen übersetzt und verkaufte sich allein in der ersten Woche fast 1,5 Millionen Mal. Netflix verfilmte ihn außerdem als Dokumentation.

Ihrer Abneigung der Politik gegenüber zum Trotz setzt Michelle Obama jetzt auch alles daran, bei den bevorstehenden Präsidentschaftswahlen im November Stimmen für die Demokraten zu sammeln, wie ihr Tweet vom 26. Juli 2020, 100 Tage vor den US-Wahlen, zeigt.

Weitere Kooperationen mit Netflix und Spotify

Die liberalen Medien scheinen auf die steigende Beliebtheit der Obamas zu setzen. Dafür spricht auch eine neue Netflix-Serie, die in Vorbereitung ist. Auch weitere Podcasts mit Spotify wollen die Obamas entwickeln, produzieren oder selbst vertonen. Das verkündeten Spotify und die Produktionsfirma der Obamas, "Higher Ground", im Juni 2020 in einer gemeinsamen Erklärung.

Dieser Ankündigung ging bereits eine Vereinbarung zwischen "Higher Ground" undNetflix im Jahr 2018 voraus, die festlegte, dass die Obamas gemeinsam Filme, Dokumentationen und andere Serienformate produzieren werden.

DW Autor l Kommentatorenfoto Stuart Braun
Stuart Braun Australischer DW-Journalist und Buchautor.