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Politik

Plagiatsjäger untersuchen Giffeys Doktorarbeit

8. Februar 2019

Die Plagiatsjäger der Website VroniPlag sind wieder fündig geworden: In der Doktorarbeit der Bundesfamilienministerin seien Unregelmäßigkeiten entdeckt worden, hieß es. Franziska Giffey weist die Vorwürfe zurück.

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Franziska Giffey Bundesfamilienministerin
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (Archivbild)Bild: DW/K. Brady

Wegen eines Plagiatsverdachts prüft die Freie Universität Berlin (FU) die Doktorarbeit von Familienministerin Franziska Giffey. Die SPD-Politikerin hat die Hochschule selbst um diese Prüfung gebeten, wie das Nachrichtenmagazin "Spiegel" berichtete. Die Universität erklärte, sie werde dieser Bitte nachkommen und "in Kürze ein entsprechendes Verfahren einleiten". Giffey wies den Vorwurf zurück, sie habe bewusst täuschen wollen: "Ich habe diese Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen verfasst", sagte sie. 

Dem Bericht zufolge untersuchen die Plagiatsjäger der Webseite VroniPlag Giffeys Arbeit. Gefunden hätten sie zahlreiche wörtliche oder sinngemäße Textübernahmen, die nicht gekennzeichnet seien. Der Jurist und VroniPlag-Akteur Professor Gerhard Dannemann sagte dem ZDF: "Es ist jetzt nicht eine Arbeit, die einfach aus fünf Arbeiten zusammengeflickt worden ist." Sondern es seien mal zwei Sätze, mal ein Absatz übernommen, aber "über eine ganz erhebliche Zahl von Seiten hinweg". Die Autorin habe "gegen Zitierregeln für wissenschaftliches Arbeiten sehr klar verstoßen".

Stressige Zeit für Giffey

Giffey promovierte von 2005 bis 2009 im Bereich Politikwissenschaft am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin. Das muss für die Bundesfamilienministerin eine stressige Zeit gewesen sein. Giffey arbeitete damals hauptberuflich als Europaabgeordnete des Berliner Bezirks Neukölln. Nebenher sei sie als Dozentin an der Verwaltungsakademie Berlin tätig gewesen, berichtet der "Spiegel". Im Juli 2009 habe die Familienministerin ihren Sohn zur Welt gebracht und drei Monate später ihre Dissertation mit dem Thema  "Europas Weg zum Bürger - Die Politik der Europäischen Kommission zur Beteiligung der Zivilgesellschaft" bei der FU Berlin eingereicht.

nob/haz (dpa, spiegel)