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Fossett für tot erklärt

27. November 2007

Vor fast drei Monaten ist der Abenteurer Steve Fossett bei einem mysteriösen Soloflug verschwunden – jetzt will seine Frau ihn offiziell für tot erklären lassen. Denn noch immer ist keine Spur von ihm aufgetaucht.

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Steve Fossett genehmigt sich nach der Landung nach seiner Ballon-Weltumrundung 2002 ein Bierchen (Quelle: AP)
Steve Fossett nach seiner Ballon-Weltumrundung 2002 - er hatte noch viele Pläne, sagt seine FrauBild: AP

Der seit fast drei Monaten vermisste US-Flugabenteurer Steve Fossett soll nach dem Wunsch seiner Ehefrau Peggy für tot erklärt werden. Sie reichte bei einem Gericht in Chicago einen entsprechenden Antrag ein, wie US-Medien am Dienstag (27.11.2007) berichteten. Darin betont sie, dass es keinerlei Hinweise auf ein absichtliches Verschwinden ihres Mannes gebe. Dies sei "ein sehr schwerer Tag" für die Familie, fährt Peggy Fossett fort.

Fossetts Flugzeug "Global Flyer" (2006, Quelle: AP)
Mit seinem Flugzeug "Global Flyer schaffte Fossett 2005 eine Nonstop-WeltumrundungBild: AP

"Wir werden weiter trauern, aber nach fast drei Monaten glauben wir nun akzeptieren zu müssen, dass Steve nicht überlebt hat." Der Schritt soll den rechtlichen Status von Fossetts Vermögen klären, das Gerichtsunterlagen zufolge aus flüssigen Guthaben im achtstelligen Bereich, verschiedenen Gesellschaften und Grundbesitz besteht.

Mysteriöser Soloflug

Der 63-Jährige war am 3. September im US-Bundesstaat Nevada zu einem kurzen Soloflug gestartet, von dem er nicht zurückkehrte. Der Unternehmer und Abenteurer ließ keinen Flugplan mit Angaben über sein Ziel zurück. Es ging auch kein Notruf von ihm ein. Mit Flugzeugen, zu Fuß, per Radar und Satellitenaufnahmen wurde in dem unwirtlichen Wüstengelände wochenlang vergeblich nach Fossett und seinem Kleinflugzeug gesucht.

Die Suche nach Fossett wurde nach mehr als einem Monat offiziell ausgesetzt. In einem vorläufigen Bericht der Nationalen Verkehrssicherheitsbehörde NTSB heißt es, Fossetts Flugzeug sei bei einem tödlichen Absturz zerstört worden. Nach Einstellung der offiziellen Suchaktion am 19. September gaben Fossetts Familie und Freunde mehr als eine Million Dollar aus eigener Tasche für weitere Nachforschungen aus.

"Er hatte keinen Grund zu verschwinden"

Steve-Fossetts Ballon kurz vor der Landung nach seiner Weltumrundung 2002 in Australien (3.7. 2002, Quelle: Ap)
Steve-Fossetts Ballon kurz vor der Landung nach seiner Weltumrundung 2002Bild: AP

Peggy Fossett zufolge war ihr Mann "glücklich", sah "mit Leidenschaft" weiteren Flugabenteuern entgegen und hatte keinen Grund zu einem absichtlichen Verschwinden. Er habe weder vor dem Flug eine größere Geldmenge abgehoben noch nach dem 3. September sein Vermögen angerührt. Die Ehefrau gab insbesondere an, dass Fossett Pläne für den Bau eines Unterseebootes schmiedete, mit dem er einen Tiefenrekord im Pazifik aufstellen wollte.

2002 schaffte Fossett die erste Solo-Nonstop-Umrundung der Erde in einem Ballon. 2005 flog er mit dem Leichtflugzeug "GlobalFlyer" als erster Mensch allein in einem Motorflugzeug ohne Zwischenstopp rund um die Erde. Ein Jahr später brach er den Streckenweltrekord für Nonstop-Flüge mit einer Reise rund um die Erde und dabei zweimal über den Atlantik. (mg)