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Papst-Gesandtem droht Aufhebung von Immunität

15. März 2019

Gegen Luigi Ventura wird wegen sexueller Belästigung ermittelt. Die französische Staatsanwaltschaft will den Weg für eine mögliche Strafverfolgung freimachen. Aus Kanada kommt eine weitere Beschuldigung.

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Frankreich Luigi Ventura 2010
Bild: Getty Images/AFP/R. Gabalda

Die französische Staatsanwaltschaft hat einen Medienbericht bestätigt, wonach sie sich um die Aufhebung der diplomatischen Immunität des päpstlichen Gesandten in Paris bemüht. Aus Justizkreisen hieß es, der entsprechende Antrag sei bereits Ende vergangener Woche gestellt worden.

Gegen Luigi Ventura wird bereits seit Ende Januar wegen des Verdachts sexueller Übergriffe ermittelt. Vier Männer erstatteten Anzeige gegen den 74-Jährigen, mindestens drei davon werfen ihm vor, sie unsittlich am Hintern angefasst zu haben. Drei der Kläger wurden informierten Kreisen zufolge bereits von Ermittlern angehört.

Ähnlicher Vorwurf aus Kanada

Die französische Regierung hatte den Vatikan in der Sache bereits zum Handeln aufgerufen. Europaministerin Nathalie Loiseau sprach von "schwerwiegenden" Vorwürfen gegen den Nuntius. Ventura ist seit 2009 Gesandter in Frankreich und genießt deshalb diplomatische Immunität.

Aus Kanada, wo Ventura früher als Papst-Botschafter diente, war ein ähnlicher Vorwurf bekannt geworden. Papst Franziskus hatte Ende Februar zum Abschluss einer Missbrauchskonferenz im Vatikan angekündigt, künftig transparent mit solchen Vorwürfen umzugehen. Die Kirche wolle Missbrauchsfälle nicht mehr vertuschen oder verharmlosen, versprach er.

ie/jj (afp, dpa)