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Papst Franziskus bringt erstes Pop-Album heraus.

27. November 2015

Pünktlich zum Advent veröffentlicht Papst Franziskus mit "Wake up!" nun weltweit sein erstes Pop-Album. Statt andächtiger Klänge setzt der Heilige Vater auf Rockmusik. Aber ob das beim Publikum auch ankommen wird?

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Papst Franziskus Musik Album Wake up CD Cover
Bild: picture-alliance/dpa/Believe Digital

Schon seit Wochen pfiffen es die Spatzen von den Dächern: Der Vatikan würde eine CD herausbringen, die Ausschnitte aus Gebeten und Reden des Pontifex versammelt, unterlegt mit Rock- und Pop-Musik der 1970er Jahre sowie poppig gesungener Gregorianik.

Als erstes hatte das Rockmagazin "Rolling Stones" die Bombe platzen lassen. Das Medienecho war gewaltig: Zeitungen, Radiosender und Websites übertrafen sich gegenseitig in ironischen Kommentaren. "Papst Franziskus", meldete augenzwinkernd die Tageszeitung "Die Welt", "bringt eine Art neues Pink-Floyd-Album heraus". Man durfte gespannt sein.

Klingt wie Pink-Floyd

Wer sich selbst einen ersten Eindruck verschaffen möchte von den ungeahnten Rockqualitäten des Papstes, kann bei diversen Internetplattformen reinhören. Dort lässt sich dem Titelsong der CD lauschen. "Wake up" heißt er, wie die gesamte Scheibe. "Wake up, wake up!" sind auch die ersten Worte des Papstes. Sie setzen nach einem gut zweiminütigen, mit viel Hall unterlegten Gitarrenvorspiel ein.

Vatikan Angelusgebet des Papstes
Rockkonzert statt Angelusgebet? Der Petersplatz in Rom voller MenschenBild: Getty Images/AFP/A. Pizzoli

Bis hierhin klingt die Pink-Floyd-Theorie einleuchtend. Wäre da nicht die Stimme des Heiligen Vaters. "Franziskus' Stimme hört sich an, als habe er seine Debütsingle mit einem Kassettenrekorder in der Vatikangarage aufgenommen - neben dem Fiat 500", schreibt ein Kritiker. Dabei ist es der Mitschnitt päpstlicher Reden. Und der Papst spricht – neben weiteren Sprachen - Englisch: "Eine wichtige Voraussetzung für den internationalen Erfolg", so die Kritiker-Analyse.

Für den Papst arrangiert

Der Produzent der CD, Don Giulio Neroni, sagte dem "Rolling Stone", er habe mit seinen Arrangements versucht, der Persönlichkeit von Franziskus gerecht zu werden - "dem Papst des Dialogs, der offenen Türen, der Gastfreundschaft". Auf die Idee zu der Platte sei er gekommen, als er den – damals frischgewählten – Papst das erste Mal auf dem Balkon gesehen habe und der das wartende Kirchenvolk mit "Buona sera" (dt. Guten Abend) begrüßt habe. Franziskus "Guten Abend" wird auf der CD mit einem zeitgenössisch arrangierten Hymnus kombiniert.

Auf "Wake Up!" sind elf Lieder, nicht zehn wie die Zehn Gebote oder zwölf wie die Zwölf Apostel. "Die Welt" prophezeite dem Kirchenoberhaupt einen nachhaltigen Charterfolg. Immerhin trete Franziskus schon jetzt ständig in Stadien auf. Tanzen könne er als erfahrener Tangoliebhaber auch. "Und er hat mehr als doppelt so viele Follower auf Twitter als AC/DC."

Vatikan Angelusgebet des Papstes
Papst FranziskusBild: Reuters/T. Gentile

Das Album von Franziskus mit Musikern internationaler Herkunft, darunter einem chinesischen Chor, war bereits seit Anfang November in Italien und Spanien zu haben und ist am 27. November weltweit erschienen.

sd/am (mit Agenturen)