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Gesellschaft

Papst empfängt Astrophysiker Hawking

28. November 2016

Gott sei unnötig, um die Entstehung des Universums zu erklären, hat der brillante Astrophysiker Stephen Hawking einmal geschrieben. Jetzt ist er zu Gast beim Stellvertreter Gottes auf Erden, Papst Franziskus.

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Vatikan Papst Franziskus empfängt Stephen Hawking
Bild: REUTERS

Der prominenteste Theoretiker eines Universums ohne Gott trifft den Papst: Der britische Astrophysiker Stephen Hawking kam als Gast zur Vollversammlung der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften in den Vatikan. Bei einer Audienz forderte Franziskus die Forscher auf, "frei von politischen, wirtschaftlichen und ideologischen Interessen" zu handeln. 

Universum ohne göttlichen Schöpfungsakt entstanden

Der langjährige Inhaber des Lehrstuhls für Mathematik an der Universität Cambridge wurde durch seine Theorien über Schwarze Löcher und seine populärwissenschaftlichen Bücher berühmt. Der Atheist Hawking vertritt die These, dass sich das Universum spontan selbst aus dem Nichts geschaffen habe, ohne göttlichen Schöpfungsakt, allein durch das Gesetz der Schwerkraft.

Hawking nahm zuletzt 2008 an einer Tagung der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften teil. Damals wurde er zusammen mit den anderen Wissenschaftlern von Benedikt XVI. empfangen. Bereits 1981 hatte ihn der Vatikan zu einer Konferenz eingeladen, seit 1986 ist er Mitglied der Päpstlichen Akademie. Der britische Astrophysiker leidet seit 1963 an der Nervenkrankheit Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) und kann nur über einen Sprachcomputer verbal kommunizieren.

Vatikan Papst Franziskus empfängt Stephen Hawking
Papst Franziskus empfängt das langjährige Mitglied der Päpstlichen Akademie, Stephen HawkingBild: REUTERS

Papst ruft zur ökologischen Wende auf

Die Päpstliche Akademie der Wissenschaften debattiert in diesem Jahr über die Auswirkungen von Wissenschaft und Technik auf Gesellschaft und Umwelt. Papst Franziskus sagte Vatikanangaben zufolge: "Wir sind in dem Bewusstsein aufgewachsen, dass wir Besitzer und Herrscher der Natur sind, die sie ohne Ansehen ihrer Potenziale und ihrer Entwicklungsgesetze ausbeuten können." Diese Haltung habe bereits zu einem gravierenden Verlust der biologischen Vielfalt geführt. Vor diesem Hintergrund rief Franziskus zu einer "ökologischen Wende" auf. Die Menschen von heute müssten wieder Verantwortung für die Umwelt und ihre Ressourcen übernehmen. Dazu gehöre auch die Überwindung eines ungerechten Systems, das Armut und Außenseitertum hervorbringe.

mar/sti (epd, kna)