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Opec lässt Öl weiter sprudeln

5. Juni 2015

Auf ihrem Treffen in Wien sieht sich die Organisation erdölexportierender Länder in ihrem bisherigen Kurs bestätigt - und erhält den Druck auf die Konkurrenz aus den USA und Kanada aufrecht.

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Symbolbild Erdölförderung Erdöl Öl
Bild: picture alliance/dpa

Mit einer unveränderten Förderpolitik setzt die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) ihren Kampf gegen das Schieferöl aus den USA und Kanada fort. Die Ölmenge von 30 Millionen Barrel am Tag (je 159 Liter) bleibe gleich, teilte der saudi-arabische Ölminister Ali al-Nuaimi am Freitag in Wien nach der halbjährlichen Sitzung des Ölkartells mit.

Die Beibehaltung der Fördermenge war allgemein erwartet worden, nachdem die Strategie der Opec vom vergangenen Herbst im Kampf gegen den Fracking-Boom in den USA aufzugehen scheint. Die Organisation erdölexportierender Länder hatte trotz fallender Ölpreise unverändert viel Öl gefördert, um Nicht-Opec-Länder unter Druck zu setzen. Nachdem in den USA und Kanada die Förderung von Öl aus Schiefergestein und sogenanntem Ölsand spürbar zurückgefahren wurde, sieht sich die Opec in ihrem Kurs bestätigt.

"Wir reagieren auf den Markt so, dass wir unseren Marktanteil nicht an weniger effiziente Produzenten verlieren", sagte der katarische Ölminister Mohammed bin Saleh Al Sada mit Blick auf die Schieferöl-Produzenten. Bei einem Preis-Niveau von aktuell rund 60 Dollar pro Barrel ist es selbst für einige der zwölf Opec-Länder schwierig, kostendeckend zu produzieren. Manche der Staaten, darunter Venezuela, streben eigentlich einen höheren Preis von mindestens 75 Dollar an.

Neue Realitäten, niedrige Preise

Opec-Generalsekretär Abdullah Salem El-Badri sagte, es sei wichtig, dass sich die Opec-Staaten auf die neuen Umstände einstellten. "Wir bekommen nicht mehr 100 Dollar. Wir müssen uns den neuen Realitäten anpassen." Von 2007 bis 2015 habe die Opec dank der explodierenden Ölpreise mehr verdient als in den 50 Jahren zuvor.

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Opec-Generalsekretär Abdullah Salem El-Badri: "Wir bekommen nicht mehr 100 Dollar."Bild: Andrey Gurkov

In den USA und Kanada waren aufgrund der vergleichsweise niedrigen Ölpreise, die aktuell nur etwa halb so hoch sind wie vor einem Jahr, die Fracking-Bohrungen nach Schieferöl auf ein Langzeit-Tief gefallen. Der Ölpreis werde aber mittelfristig von der Erholung der Weltkonjunktur profitieren, sagten die Opec-Sprecher. Gerade in Europa gebe es Anzeichen für eine deutlichere Erholung als erwartet. Über die Frage, wie sich der volle Markteintritt des Opec-Mitglieds Iran nach einer möglichen Einigung im Atomstreit auswirken würde, wollten die Opec-Vertreter nicht sprechen. Dafür sei es noch zu früh, sagte El-Badri.

tko/dk (dpa, afp)