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Olympisches Dorf eröffnet

24. Juli 2016

Unter großer Kritik öffnet das Olympische Dorf im Westen Rio de Janeiros. Es soll nach Ansicht der Besucher erhebliche Mängel geben. Ein Team entscheidet sich sogar schon für den vorläufigen Umzug in umliegende Hotels.

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Das Olympische Dorf in Brasilien weist kurz vor dem Beginn der Spiele erhebliche Mängel auf.
Bild: picture-alliance/dpa/A. Lacerda

"Unbewohnbar" lautete das niederschmetternde Fazit der Zeitung "The Sydney Morning Herald" aus Australien über das Olympische Dorf im Vorfeld der offiziellen Eröffnung am Sonntag. Auf dem 200.000 Quadratmeter großen Grundstück stehen 31 Wohntürme mit je 17 Stockwerken, welche kurz vor dem Start des Großevents erhebliche Mängel aufweisen. Mehrere Delegationen sind unzufrieden mit der Ausstattung ihrer Olympia-Unterkünfte, wie brasilianische Medien berichten. Es gehe unter anderem um fehlende Lampen, defekte Wasserleitungen und offenliegende elektrische Leitungen. Weiterhin solle es in vielen Zimmern lediglich Plastikschränke geben. Nationen wie die USA, Italien oder die Niederlande haben die Instandsetzung ihrer Unterkünftig angeblich eigenständig finanziert. Das australische Team zieht sogar in umliegende Hotels, bis die Mängel beseitigt sind.

Dorf der Superlative

Die Anlage liegt im wohlhabenderen Stadtteil Barra da Tijuca im Westen Rios, 1,5 Kilometer vom Olympiapark mit den meisten Sportstätten entfernt. Mehr als 10.000 Athleten aus aller Welt sollen hier während der ersten Spiele in Südamerika wohnen, dazu kommen Trainer, Betreuer und Ärzte. In der Spitze wird mit rund 18.000 Bewohnern gerechnet. Beeindruckend ist vor allem das Hauptrestaurant, mit einer Kapazität von bis zu 5000 Personen. Die Sicherheit hingegen sei in jedem Fall gewährleistet: "Hier ist es sicher. Das Dorf war die erste Einrichtung, die durchforstet worden ist. Es gibt einen doppelten Sicherheitszaun, Kontrollen wie auf einem Flughafen", sagt Mario Cilenti, der Direktor des Olympiadorfes. Dennoch seien schon vor dem Einzug der Athleten Utensilien wie etwa Lampen, Spiegel oder gar Klodeckel entwendet worden. Während der Spiele hingegen steht die Nationalgarde rund um die Uhr vor und auf dem Gelände im Olympiaherz Barra da Tijuca Posten.

Verbesserung in absehbarer Zeit

Als Folge der offenbarten Mängel wurden über 1000 weitere Mitarbeiter engagiert, um das Dorf bis zum Start der Spiele in zwölf Tagen in einen ordentlichen Zustand zu bringen. Das Organisationskommitee versprach eine rasche Lösung. Trotz aller Mängel wurde die Anlage wie geplant eröffnet.

kb/ck (sid, dpa)