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Obama zeigt sich optimistisch

15. Juni 2010

Zum vierten Mal reiste US-Präsident Obama in die Katastrophenregion am Golf von Mexiko. Dabei hat er den von der Ölpest betroffenen Menschen Mut zugesprochen. BP will er jedoch weiter in die Pflicht nehmen.

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Obama im Porträt (Foto: AP)
US-Präsident Obama will den Menschen in der Küstenregion weiter Mut machenBild: AP

Er sammle in Gesprächen mit den Geschädigten "Fakten und Geschichten", mit denen er den Ölkonzern konfrontieren wolle, sagte Obama am Montag (14.06.2010) in Theodore im US-Staat Alabama. Das mit Spannung erwartete Kräftemessen mit den BP- Spitzenmanagern im Weißen Haus ist für Mittwoch vorgesehen. Obama wird dann mit BP-Aufsichtsratschef Carl-Henric Svanberg über die Schadensersatz-Verpflichtungen des britischen Konzerns reden.

"Gerechter und zügiger" Schadensersatz

Der amerikanische Präsident begrüßt einen Fabrikarbeiter in Theodore, Alabama (Foto: AP)
US-Präsident Obama verspricht den Menschen am Golf UnterstützungBild: AP

Die US-Regierung erwartet vom britischen Energieriesen BP die Zusicherung, rechtmäßige Ansprüche auch über die kommenden Jahre "angemessen, gerecht und zügig" zu begleichen. Die Verhandlungen mit dem Konzern über einen "Abwicklungsprozess" seien konstruktiv angelaufen, sagte Obama, und er hoffe noch auf deutliche Fortschritte bis Mittwoch. US-Medien gehen davon aus, dass BP in einen unabhängig verwalteten Treuhandfonds einzahlen soll, aus dem dann Schadensersatzforderungen beglichen würden. Diesen Plan wolle Obama am Dienstag in einer Rede an die Nation vorstellen.

Am dringlichsten ist jedoch die Eindämmung der Ölfluten, die sich weiterhin in den Golf von Mexiko ergießen. Der US-Präsident schreibt es dem Druck der Regierung zu, dass BP seine technischen Pläne inzwischen deutlich verbessert habe. Der Ölmulti wolle es nun schon bis Ende Juni schaffen, täglich 6800 Tonnen des aussprudelnden Öls aufzufangen, sagte Obama. Das wäre zwei Wochen früher als zunächst geplant. Derzeit leitet BP 2100 Tonnen über einen Auffangbehälter auf ein Schiff, ein Bruchteil dessen, was aus dem Bohrloch austritt.

Ölkatastrophe für "viele Menschen schmerzhaft"

Bohrinsel und Schiff im Golf von Mexiko (Foto: AP)
BP-Manager müssen sich am Mittwoch im Weißen Haus erklärenBild: AP

Obama versprach den Menschen an der Golfküste noch einmal jede Hilfe. Seine Regierung werde alles tun, um die Wirtschaft der Küstenstaaten zu unterstützen. Bis Erfolge zu verzeichnen seien, werde aber viel Zeit vergehen, räumte Obama ein. Das Öl ließe sich nicht über Nacht entfernen. Das werde noch "für viele Menschen schmerzhaft werden". Mit strengeren Kontrollen der Wasserqualität und der Fischproduktion in der Region soll nun das Verbrauchervertrauen gestärkt werden. Wegen der Ölverseuchung ist derzeit der Fischfang in einem Drittel der US-Gewässer im Golf von Mexiko untersagt.

Umso optimistischer stimmte Obama die Menschen an der Golfküste auf die Zeit nach der Ölkatastrophe ein: "Ich bin sicher, dass wir die Region in einem besseren Zustand hinterlassen werden, als sie vorher war", sagte der Präsident in Alabama.

Autor: Rolf Breuch (apn, afp, dpa)
Redaktion: Annmaria Sigrist