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Islamistische Gefahr aus Europa

29. Juni 2014

US-Präsident Barack Obama sieht in islamistischen Kämpfern mit europäischen Pässen eine Gefahr auch für die Sicherheit Amerikas. Er warnte davor, dass diese Dschihadisten ohne Visum in die USA gelangen könnten.

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US-Präsident Barack Obama (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Einige Europäer gingen aus Sympathie mit den sunnitischen Aufständischen nach Syrien oder in den Irak, sagte Obama im US-Fernsehsender ABC-News. Dort sammelten sie Kampferfahrung. "Dann kommen sie zurück. Sie haben europäische Pässe. Sie brauchen daher kein Visum, um in die Vereinigten Staaten einzureisen", warnte der US-Präsident.

Es sei daher wichtig, dass die USA ihre Geheimdienst- und Überwachungsarbeit in den betroffenen Ländern verbesserten. Spezialkommandos spielten dabei eine große Rolle. Es werde Schläge gegen Organisationen geben, die die USA gefährden könnten. Obama hatte den Einsatz von Bodenkampftruppen im Irak ausgeschlossen, die Möglichkeit für Luftangriffe hielt er sich aber offen.

Europäer schon länger alarmiert

Das Problem extremistischer Syrien-Rückkehrer hat bisher vor allem die EU-Staaten beschäftigt. Hunderte Männer aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien und anderen Ländern sollen sich islamistischen Kämpfern im Nahen und Mittleren Osten angeschlossen haben. Zuletzt hatte Bundesinnenminister Thomas de Maizière vor Anschlägen islamistischer Rückkehrer aus Syrien und dem Irak in Deutschland gewarnt. "Aus einer abstrakten Gefahr ist eine konkrete tödliche Gefahr geworden in Europa - mit Deutschland-Bezug", sagte er bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichtes 2013.

Nach dem Angriff auf das jüdische Museum in Brüssel Ende Mai, bei dem zwei israelische Touristen und eine Französin getötet und ein Belgier schwer verletzt wurden, wurde in Frankreich der mutmaßliche Täter festgenommen. Bei dem Franzosen soll es sich um einen zurückgekehrten Syrien-Kämpfer handeln, der von Ende 2012 an für etwa ein Jahr in Syrien gekämpft haben soll.

In den vergangenen Tagen verlegten die USA 180 Militärberater in den Irak, um sich ein besseres Bild von der Lage zu machen und die einheimischen Sicherheitskräfte im Kampf gegen die Organisation Islamischer Staat im Irak und in Großsyrien (ISIS) zu unterstützen. Auch bewaffnete Kampfdrohnen der US-Streitkräfte fliegen über Bagdad, um US-Soldaten und US-Diplomaten in der irakischen Hauptstadt zu schützen.

qu/se (afp, dpa, rtr)