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Obama und Merkel wollen Engagement bündeln

22. Januar 2016

Der US-Präsident und die Kanzlerin bekunden ihre Bereitschaft, bei der Lösung der Flüchtlingskrise zusammenzuarbeiten. Derweil steht der geplante Termin für Syrien-Friedensgespräche auf der Kippe.

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Barack Obama und Angela Merkel (Foto: picture alliance)
Bild: picture-alliance/dpa

Es gehe darum, für den Schutz und die Versorgung von Millionen Menschen zu sorgen, deren Leben durch Krieg in Gefahr geraten sei, teilte das US-Präsidialamt nach einem Telefonat von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit US-Präsident Barack Obama mit. Die im Februar anstehende Geberkonferenz in London für Syrien-Flüchtlinge sei eine gute Gelegenheit, um die weltweiten Bemühungen zu intensivieren.

Der Sprecher der Bundesregierung, Steffen Seibert, erklärte, Obama habe zugesagt, dass sich die amerikanische Regierung "substanziell" an der Geberkonferenz beteiligen werde. Bei ihrem Gespräch habe Merkel den US-Präsidenten die Ziele der am 4. Februar in der britischen Hauptstadt stattfindenden Geberkonferenz erläutert. Die deutsche Kanzlerin tritt in London als Mitgastgeberin auf.

Wer vertritt Syriens Opposition?

Inzwischen zeichnet sich ab, dass sich die Friedensgespräche zur Beendigung des seit fast fünf Jahren andauernden Syrien-Konflikts verzögern könnten. Eigentlich sollten sie schon am kommenden Montag in Genf starten. "Aus praktischen Gründen ist es wahrscheinlich, dass das Datum 25. sich um ein paar Tage nach hinten verschieben wird", sagte ein Sprecher von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon in New York.

Zerstörung in Daraa (Foto: picture alliance)
Der syrische Bürgerkrieg geht bereits in das sechste JahrBild: picture-alliance/AA/A. el Ali

Mutmaßlicher Grund für die Verzögerung ist ein Streit darüber, wer die syrische Opposition bei den Gesprächen in Genf vertreten soll. Während Saudi-Arabien auch radikale Rebellengruppen wie Ahrar al-Scham dabei haben will, dringt Russland auf die Beteiligung moderater Oppositionsgruppen, die von Damaskus geduldet werden. Die Türkei lehnt wiederum die Teilnahme kurdischer Milizen ab, während der Westen diese als wichtige Verbündete im Kampf gegen die Dschihadisten betrachtet. Die Regierung von Baschar al-Assad macht ihre endgültige Entscheidung über die Teilnahme von der Liste der Oppositionsgruppen abhängig.

Seit dem Ausbruch des Bürgerkriegs 2011 sind in Syrien mehr als 250.000 Menschen ums Leben gekommen. 4,6 Millionen Syrer flohen nach UN-Angaben vor der Gewalt ins Ausland, weitere 6,6 Millionen Menschen wurden im Land selbst vertrieben. Rund 13 Millionen Syrer benötigen humanitäre Hilfe.

wa/jj (rtr, afp, dpa)