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Treffen unter kalifornischer Sonne

8. Juni 2013

US-Präsident Obama und Chinas Präsident Xi treffen sich im kalifornischen Palm Springs. Fernab des strengen Washingtoner Protokolls, so die Hoffnung, ist es einfacher, ein positives persönliches Verhältnis aufzubauen.

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Treffen Obama - Xi in Kalifornien (Foto: reuters)
Bild: Reuters

Die Gespräche der Führer der beiden größten Volkswirtschaften der Welt finden in der Villa des verstorbenen Medienmoguls und Kunstmäzens Walter Annenberg in Rancho Mirage bei Palm Springs statt, heute ein Museum und Konferenzzentrum. Präsident Barack Obama und sein chinesischer Gast Xi Jinping treffen sich das erste Mal, seit Xi im März als Staatspräsident die Führung der Volksrepublik China übernommen hat. 

Zum Auftakt würdigten beide Politiker die Bedeutung der Beziehungen zwischen ihren Staaten. Diese seien nicht nur für die USA und China wichtig, sondern "für die ganze Welt", sagte Obama. Er hoffe, dass bei den zweitägigen Gesprächen die Grundlage für ein "neues Modell der Kooperation" gelegt werden könne. Ähnlich äußerte sich Xi, der seinerseits hervorhob, dass das Treffen mit Obama entscheidend für die Entwicklung der Beziehungen zwischen beiden wichtigen Weltmächten sei.

Gespräche bei 42 Grad Außentemperatur

Beraten werden dürfte bei dem Treffen, das wegen des ungewöhnlichen Ortes bereits im Vorfeld als informell beschrieben wurde, über einen bunten Strauß von Themen. Die Beziehungen zwischen China und den USA sind angespannt: Ganz oben auf der Tagesordnung dürfte nach Einschätzung von Experten der amerikanische Vorwurf stehen, China spioniere mit Hilfe von Hackern die USA aus. Die US-Regierung wirft Peking vor, Computernetzwerke zu nutzen, um Geheimdienstinformationen über Diplomatie, Wirtschaft und den Rüstungssektor zu erlangen. Experten schätzen den Schaden für die US-Wirtschaft auf jährlich 300 Milliarden Dollar. China weist den Vorwurf zurück.

Aber auch die chinesische Geldpolitik, China hält US-Staatsanleihen im Wert von 1,25 Billionen Dollar - so viel wie kein anderes Land, dürfte zur Sprache kommen. Ebenso der Schutz von Urheberrechten und der Nordkorea-Konflikt. Darüber hinaus wird ein Austausch der Positionen zum iranischen Atomprogramm und zum blutigen Konflikt in Syrien erwartet.

Wenn tatsächlich die Chemie zwischen Obama und Xi stimmt, könnten sie eine neue Ära der US-chinesischen Beziehungen einläuten. Noch nie wurde für ein US-chinesisches Spitzentreffen so viel Zeit für informelle Gespräche eingeplant. Damit es am Ende nicht allzu familiär wird, plant Xi, in einem nahegelegenen Luxus-Hotel und nicht auf dem Anwesen zu übernachten, und auch Präsidentengattin Michele Obama ist in Washington geblieben.

Xis erste Auslandsstation als Präsident hatte ihn nach Russland geführt, danach kam Afrika und direkt vor dem Besuch bei Obama war er in Zentralamerika.

qu/se (dpa, rtre)